Die HUC-Notaufnahme stand im Februar kurz vor dem Kollaps


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Die Öffnung der Notaufnahme des Nordkrankenhauses soll vorgezogen werden, um das Universitätskrankenhaus zu entlasten

Dass die Notaufnahmen der kanarischen Krankenhäuser regelmäßig überfüllt sind und es während der Grippezeit teilweise fast zum Kollaps kommt, ist eigentlich keine Neuigkeit. Doch die Lage am Hospital Universitario de Canarias (HUC) hat sich zugespitzt, seitdem die Notaufnahme auch für die Patienten im Landkreis „Isla Baja“ zuständig ist.

Angesichts unzumutbarer Verhältnisse lehnte das Krankenhauspersonal seit Beginn des Jahres bereits an mindestens zwei Tagen schriftlich die Übernahme jeglicher Verantwortung ab.

Im Januar und Februar hat sich mit der üblichen Grippewelle die schon angespannte Lage weiter zugespitzt, sodass an einem Tag die Patienten durchschnittlich sechs, an einem anderen sogar acht Stunden in der Notaufnahme warten mussten, bis ein Arzt eine erste Einschätzung über Schwere der Krankheit oder der Verletzung vornahm. Das Personal ist angesichts eines Ansturmes von bis zu 300 Patienten am Tag schlichtweg unterbesetzt und überfordert. Angesichts dessen, dass die Spanische Vereinigung der Notfallmedizin eine maximale Wartezeit von vier Stunden vorschreibt, hat sich das Personal mindestens an zwei Tagen gezwungen gesehen, die Verantwortung schriftlich von sich zu weisen. Eine Gewerkschaft klagte an, der Flur sei mit Krankenbetten überfüllt, teilweise könnten die Krankenwagen ihre Patienten stundenlang nicht übergeben, und einige Patienten müssten sogar in den Wagen erstuntersucht werden.

Die Krankenhausleitung erklärte in einer Stellungnahme, die Notaufnahme verfüge über ein jährlich erneuertes Qualitätssiegel. Dieses Jahr habe „außergewöhnlich“ angefangen, denn statt maximal 220 seien manchmal bis zu 300 Patienten täglich in die Notaufnahme geströmt. Häufig hätte es sich um ältere Personen mit keinesfalls außergewöhnlichen Erkrankungen gehandelt, wobei die Direktion wohl auf Grippefälle anspielte. Die Leitung gab an, man habe die Bettenzahl um 56 erhöht und 46 Fachkräfte zusätzlich eingestellt.

Im Hospital Universitario de Nuestra Señora de La Candelaria (HUNSC) wurden ebenfalls die zu Grippezeiten üblichen Patientenwellen verzeichnet, wie auch in den vorigen Jahren, so die Leitung. Von einer Ausuferung der Lage und einer unzumutbaren Überlastung des HUNSC-Personals sei jedoch nichts bekannt.

Das Nordkrankenhaus soll das HUC entlasten

Angesichts der Notlage entschied sich das Cabildo, der zuständigen Regionalregierung eine Million Euro aus dem Rücklagenfonds vorzustrecken, um die Notaufnahme des Nordkrankenhauses in Icod de los Vinos bereits im April – und nicht erst am Jahresende – in Betrieb nehmen zu können und das HUC zu entlasten.

Nach dieser Ankündigung setzten sich Insel- und Regionalregierung an einen Tisch und kamen überein, dass Letztere die vorzeitige Öffnung der Notaufnahme ermöglichen und im März einen entsprechenden Termin bekannt geben werde. Das Cabildo dagegen wird die angekündigte Million Euro in die Einstellung von 48 Pflegekräften und die Bereitstellung von Betten für Pflegefälle investieren, die aufgrund fehlender Plätze in Seniorenheimen traurigerweise oft in der Notaufnahme des Universitätskrankenhauses „landen“ und zur Überlastung beitragen.

Darüber hinaus sollen die Regierungsvertreter laut Cabildo-Präsident Carlos Alonso eine Fertigstellung und zeitgleiche Eröffnung des Südkrankenhauses im Oktober zugesagt haben.

Mangelt es an der Infrastruktur oder an der Planung?

Die unter Druck geratene Leiterin des Gesundheitsressorts, Brígida Mendoza, gestand gegenüber dem Radiosender Radio El Día das „Problem“ in der Notaufnahme des HUC ein. Laut Mendoza müssten die Infrastrukturen des HUC erweitert werden, doch derzeit fehle es am nötigen Geld.

Antonio Alarcó, Sprecher der Partido Popular (PP) im Cabildo und angesehener Chirurg, der bereits diverse leitende Ämter im HUC bekleidet hat, vertritt jedoch die Meinung, das Problem sei vielmehr organisatorischer und verwaltender Natur. Dringend notwendig sei die Ausarbeitung eines Kanarischen Notfallplanes, wie schon lange gefordert.

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