Die Kanaren – Nr. 1 auf der Armutsliste

Foto: Pixabay

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Erschütterndes Ergebnis einer Studie des „European Anti Poverty Networks“: Die Kanaren führen die Liste der Regionen an, in denen die größte Zahl der Bürger unter dem Existenzminimum leben. Doch noch erschreckender an diesen Daten ist das Profil der betroffenen Personen: Junge Menschen mit Kindern und einem Bildungsniveau mittel bis hoch – und viele von ihnen haben sogar eine Arbeit.
Der Prozentsatz der Personen, die einen schlecht bezahlten Arbeitsplatz haben und trotzdem unterhalb der Armutsgrenze leben müssen, ist auf den Kanaren fast ebenso hoch wie der der Arbeitslosen. Konkret 30,3% mit Arbeit gegenüber 32,8% Arbeitslosen. 74,1% davon sind spanischer Nationalität, der Rest sind Ausländer verschiedenster Herkunft.
Gemäß einem Bericht der Zeitung Diario de Avisos, die bei der Vorstellung der Studie anwesend war, zeigt dieses Foto der Realität von heute mehr als deutlich das Versagen der Sozialpolitik: Ein Studium oder eine Ausbildung und eine Arbeit zu haben, reichen nicht aus für ein Zukunftsprojekt. Insbesondere wer noch Kinder hat, ist nicht davor gefeit, in Armut leben zu müssen.
Es wäre noch hinzuzufügen, dass der Autor der Studie, der offizielle Daten aus den Jahren 2008 bis 2018 zusammengetragen hat und als Experte auf diesem Gebiet gilt, bei der Vorstellung darauf hingewiesen hat, dass in seinen Erhebungen die Folgen von Covid-19 natürlich noch nicht erfasst sind. Dadurch werden sich die Armutszahlen in ganz Spanien noch vervielfachen, unterstrich er.
Wie aus der neuesten Studie des Europäischen Netzes im Kampf gegen die Armut und soziale Ausgrenzung hervorgeht, überleben 341.041 Canarios nur mit Mühe und Not . Sie machen 16% der Bevölkerung aus. Der höchste Prozentsatz unter allen spanischen Regionen. Hinter den Kanaren liegen Murcia mit 15,4%, Andalusien (13,5%), Kastilien-La Mancha (13,4%) sowie Extremadura mit 13%.
Der Bericht der EAPN-ES (die Abkürzung des Namens in Spanien) wurde kürzlich in Madrid vorgestellt und die darin veröffentlichten Daten als alarmierend bezeichnet. Insbesondere wegen der hohen Zahl von jungen Menschen mit guter bis sehr guter Ausbildung, die Kinder zu versorgen haben.
„Es sind junge Männer und Frauen, die ihre „Hausaufgaben“ gemacht haben und die in einer Struktur gefangen sind, die es ihnen nicht erlaubt, sich weiter zu entwickeln“, erklärte der Autor des Berichtes, der Wissenschaftler des EAPN-ES, Juan Carlos Llanos, dessen Auftritt von Madrid aus online von Europa Press verbreitet wurde.

Erschreckende Daten auch auf nationaler Ebene

Von den Menschen, die auf nationaler Ebene in Armut leben, sind 51,2% Frauen und 48,8% Männer. Jeder Vierte ist unter 18 Jahre alt, und ein hoher Prozentsatz, etwa 40% ist im Alter zwischen 18 und 29 Jahren. Nach den Worten des Autors sei die Jugend „überrepräsentiert“.
Die Gruppe der alten Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, liegt bei 8,7% der Bevölkerung. Ihre Einkünfte kommen praktisch ausschließlich aus einer Rentenzahlung, die sie erhalten. Das bedeutet nach den Worten des Autors, dass sie niemals ihre Armutssituation verlassen werden. Weil sie in der Regel Personen über 65 Jahre sind, haben sie auch keinen Anspruch auf den sogenannten „ingreso minimo vital“, das Mindesteinkommen, das die Regierung kürzlich ins Leben gerufen hat.
Kinder, so heißt es in dem Bericht weiter, seien ein erheblicher „Risikofaktor“. Immerhin bestünden 38% der Personen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, aus Familien mit zwei Erwachsenen und einem oder mehreren Kindern. Mehr als 36% dieser Familienmitglieder verfügten über die Hochschulreife oder Studien und weitere 32% haben ihre Schulbildung abgeschlossen.
Wie diese Daten zeigen, sind es nicht nur die Menschen ohne Ausbildung, welche vor den Arbeitsämtern Schlange stehen, sondern auch immer mehr gut ausgebildete junge Menschen, die eine Arbeit suchen.
In den letzten Wochen haben uns Monika Krüger-Schwarzkopf, Waltraud Weber, Nora und Norbert, Dieter Walkenhut und unsere Patin Christina Heidbrook wieder Spenden zukommen lassen. So konnten wir die Caritasgruppen Virgen de los Dolores in Puerto de la Cruz und San Vicente Paul in La Laguna unterstützen. Vielen Dank dafür.

Ein sinnvolles Geschenk
Hausfeste sind eine ideale Gelegenheit, gemeinsam Gutes zu tun. Man wird zu Geburtstagen und anderen Festlichkeiten eingeladen und weiß gar nicht mehr so recht, was man sich von seinen Gästen wünschen soll. Warum stellen Sie nicht eine Geschenkebox auf und wünschen sich eine Spende für die Aktion „Aus Geben wächst Segen“ – ein wirklich sinnvolles Geschenk. Einige unserer Leser haben so beachtliche Beträge zusammengebracht und waren stolz auf ihre großzügigen Gäste.

Spendenempfänger:

Hilfsstelle Sta. Luisa, La Laguna (10/19) € 1.000
Kinderabt. Clínica Candelaria (09/19) € 550
Servicio Social Adeje (12/09) € 2.500
Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12, 05/19) € 16.000
„Candelaria Solidaria“ (02/10) € 1.000
Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, S/C de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 , 03/14, 04/14, 12/14, 03/15, 07/15, 01/16, 2/17, 12/17, 01/19, 02/19, 12/19, 01/20, 03/20) € 38.547
Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) € 3.000
Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) € 4.500
Caritas Teneriffa (03/11, 9/15) € 3.500
Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13, 2/14, 03/14, 01/20, 02/20, 05/20) € 15.430
Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000
Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paúl“, La Laguna (05/12, 12/12, 2/14, 6/15, 12/15, 2/16, 9/17, 12/17, 6/18, 3/19, 6/19, 03/20, 08/20) € 28.000
4 Hilfsstellen der Caritas, in und um Puerto: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Fran­cia“ (01/12, 09/12, 12/12, 3/13, 06/13, 12/13, 3/14, 06/14, 6/15, 01/ 16, 07/16, 08/16, 11/16, 4/17, 6/17, 12/17, 3/18, 6/18, 8/ 18, 12/18, 3/19, 4/19, 7/19, 10/19, 12/19, 3/20, 05/20 08/20) € 35.750
Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13, 03/14, 04/14, 09/16, 6/17) € 4.972,83
Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13, 10/14, 2/15) € 3.300
Caritas La Concepción, Los Realejos (10/14, 12/14, 11/15, 3/16, 7/16, 11/16, 12/16, 1/17, 3/17, 4/17, 4/17, 6/17, 10/17, 12/17, 01/19, 05/19, 11/19, 12/19, 01/20, 04/20, 05/20) € 24.015
Caritas Gemeinde San Juan Bautista, La Orotava (mehrere Zahlungen 12/14) zus. € 3.775
Tagesstätte f. behinderte Kinder, CREVO, La Orotava (07/15, 01/16, 2/16, 12/16, 12/17, 1/18, 2/18, 12/18, 12/18, 01/19, 02/19, 11/19, 01/20) € 15.340
Hospital La Inmaculada, Puerto de la Cruz (12/15) Euro 2.000
Refugio Majorero, Fuertev. (02/16) € 250
Sozialer Speisesaal „Buena Estrella“, El Fraile, Arona (07/18) € 2.000
Baby-Bank, Puerto de la Cruz (02/19) € 500

Einladung zum Mitmachen
Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Banco de Sabadell einzuzahlen. Der Bankdirektor Don Jordi Pastoret Aguilar führt dieses Konto für uns kos­tenlos.
Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.
Spendenkonto
Bei der Banco Sabadell
In Spanien: 00810403340001185625
vom Ausland:
IBAN: ES1400810403340001185625
BIC: BSABESBBXX

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