Die Kraft der Umarmung


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Sowohl die OECD als auch die Europäische Kommission haben erneut Alarm geschlagen und auf die fehlenden Maßnahmen und die geringe Effektivität der spanischen Politik hingewiesen, wenn es um den Schutz der Verwundbarsten, der Kinder, geht. Das Ergebnis ist eine immer größer werdende Ungleichheit in der Gesellschaft – im Erziehungs- und Gesundheitswesen und der Wohnungspolitik.

Eine national erscheinende Zeitung hat sich unter dem Titel „Spanien – das Paradies der sozialen Ungleichheit“ ausführlich mit diesem Thema beschäftigt und erneut darauf hingewiesen, dass 28% der Bevölkerung nach wie vor von Armut bedroht sind und Spanien innerhalb der EU direkt hinter Bulgarien, Rumänien, Griechenland, Litauen, Kroatien und Lettland auf Platz sieben liegt.

Kinder, die seit Beginn ihres Lebens in prekären Verhältnissen aufwachsen, bleiben meist auch in ihrem späteren Leben in ihrer Entwicklung benachteiligt, stellen verschiedene Wissenschaftler fest, die Beiträge zu dem Artikel geliefert haben.

Zuwendung wirkt Wunder

Die Kraft einer Umarmung ist magisch, sie gibt Kraft und Linderung. Besonders wenn sie ein kleines Kind erhält, das diese Zeichen von Zuneigung nicht gewohnt ist. Vielleicht weil seine Eltern andere Prioritäten und Sorgen haben, wie die Suche nach Arbeit. Weil ihnen das Geld für die Ernährung, die Miete oder die Zahlung der Hypothek fehlt oder gar eine Zwangsräumung droht, und diese Probleme ihre ganze Aufmerksamkeit erfordern.

Deshalb nehmen die Lehrerinnen an Schulen in den besonders armen und konfliktreichen Stadtbezirken, Kinder häufig in die Arme. „Wenn ein Kind sich geliebt fühlt, erhöht sich sein Selbstwertgefühl, seine Motivation und seine Freude am Lernen“, berichten sie.

„Die frühen Kindheitsjahre von der Geburt bis zum sechsten Lebensjahr sind die Schlüsseljahre, in denen die meisten Kenntnisse und Fähigkeiten erworben werden und sich die neuronalen Strukturen einer Person formen“, berichtet ein Professor der Universität Vic, Soziologe und Spezialist für das Erziehungswesen. „Die Schwierigkeiten entstehen, wenn ein Kind in einer problematischen Umwelt aufwächst und keine zärtliche Zuwendung erhält, weil die Familie große Existenzsorgen hat. Immer häufiger gibt es in den Kindergärten armer Wohngegenden Kinder mit erheblichem Rückstand in der motorischen und sprachlichen Entwicklung. Sie beginnen ihren Weg ins Leben mit einem erheblichen Nachteil“, warnt der Professor.

Wenn ein Junge die Schule abbricht, ohne auch nur die Grundausbildung erhalten zu haben, dann kommt das in der Regel nicht von heute auf morgen. „In einem Heim, in dem das „Kapital“ für das Nötigste fehlt, mangelt es meist auch am Kapital für Erziehung und Kultur. Es sind die Eltern, die nicht in der Lage sind, die Fähigkeiten ihrer Kinder im frühen Alter zu stimulieren, ihre Talente zu erkennen und zu fördern“, erklärt eine Wissenschaftlerin der Universität Saragossa. Wenn Kinder aus Not leidenden Familien in die Grundschule kommen, sind sie bereits benachteiligt und können sich nicht in der gleichen Weise entwickeln, wie ihre Mitschüler.

Mit 15 Jahren mussten bereits 53% der Schüler aus bedürftigen Familien eine Klasse wiederholen. Bei Kindern aus geordneten finanziellen Verhältnissen sind es nur 8%. Der Prozentsatz der Schüler mit dem Risiko des Schulversagens aus finanziell schwachen Familien ist sechsmal höher als der von Schülern vermögender Eltern.

Eine neue Studie der Stiftung „Jaume Bofill“ hat ergeben, dass es dem Erziehungssystem in Spanien nicht ge- lungen ist, die sozialen Unterschiede während der schulischen Erziehung zu „neutralisieren“ und die Leistungen und Ergebnisse der Schüler unabhängig von ihrer familiären Herkunft zu ermöglichen.

Das Fazit lautet: Hier ist die Regierung doppelt gefordert. Durch verbesserte finanzielle Absicherung für Familien mit Kindern und die Schaffung eines Schulsystems, das allen Kindern die gleichen Chancen für ihren Weg ins Leben ermöglicht.

Dank der Spenden unserer Leser sind wir mit unseren beschränkten Möglichkeiten darum bemüht, insbesondere bedürftige Familien mit Kindern zu unterstützen.

Spendenempfänger:

Servicio Social Adeje (12/09) Euro 2.500 Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12) Euro 15.000 Fundación „Candelaria Solidaria“ (02/10) Euro 1.000 Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, Santa Cruz de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 Weihnachtsbescherung, 03/14, 04/14, 12/14, 03/15, 07/15, 01/16, 2/17, 12/17) Euro 32.962,45 Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) Euro 3.000 Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) Euro 4.500 Caritas Teneriffa (03/11, 9/15) Euro 3.500 Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13, 2/14, 03/14) Euro 10.930 Caritas „Virgen de los Dolores“, Puerto de la Cruz (01/12, 09/12, 06/13, 06/14, 6/15, 01/16, 07/16, 08/16, 11/16, 4/17, 6/17, 12/17, 3/18) Euro 13.750 Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000 Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paúl“, La Laguna (05/12, 12/12, 2/14, 6/15, 12/15, 2/16, 9/17, 12/17) Euro 19.000 Vier Hilfsstellen der Caritas, Puerto und Umgebung: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Francia“ (12/12, 3/13, 12/13, 3/14) zus. Euro 8.000 Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13, 03/14, 04/14, 09/16, 6/17) Euro 4.972,83 Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13, 10/14, 2/15) Euro 3.300 Caritas La Concepción, Los Realejos (10/14, 12/14, 11/15, 3/16, 7/16, 11/16, 12/16, 1/17, 3/17, 4/17, 4/17, 6/17, 10/17, 12/17) Euro 13.010 Caritas Gemeinde San Juan Bautista, La Orotava (mehrere Zahlungen 12/14) zus. Euro 3.775 Tagesstätte für behinderte Kinder, CREVO, La Orotava (07/15, 01/16, 2/16, 12/16, 12/17, 1/18, 2/18) Euro 11.000 Hospital La Inmaculada, Puerto de la Cruz (12/15) Euro 2.000 Refugio Majorero, Fuertev. (02/16) Euro 250

Spendenkonto

Bei der Banco Sabadell In Spanien: 00810403340001185625

vom Ausland: IBAN: ES1400810403340001185625 BIC: BSABESBBXXX

Einladung zum Mitmachen

Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Banco de Sabadell einzuzahlen. Bankdirektor Don Emilio Bas Castells führt dieses Konto für uns kos­tenlos. Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.

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