„Die Krise sorgt für Empathie“


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Spanier spenden mehr an Unicef

Kürzlich befand sich Uni­cef-Generaldirektor Anthony Lake auf Spanienbesuch und traf sich mit Königin Sofía und Regierungsvertretern. Gesprächsthemen waren dabei sowohl die erhebliche Kürzung der spanischen Entwicklungshilfe um 45% als auch die gleichzeitig wachsende Spendenbereitschaft der Bevölkerung.

Madrid – Der 73-Jährige brachte vor allem eine „außerordentliche Tatsache“ zur Sprache: „Während die Gelder für humanitäre Hilfe abnehmen, unterstützen die Spanier Unicef stärker.“ Lake erklärt sich dies folgendermaßen: „Machen die Menschen eine schwere Zeit durch, wächst ihr Einfühlungsvermögen, insbesondere gegenüber den Kindern.“

Der ehemalige außenpolitische Berater von Jimmy Car­ter und Bill Clinton erklärte, er verstehe die Regierungen krisengeschüttelter Länder, doch beweise die trotz aller Probleme wachsende Spendenbereitschaft, dass die Bevölkerung für die Leistung von Entwicklungshilfe sei und diese als wichtig empfinde. Es handele sich also auch um ein politisches Gewicht. Lake wies ebenfalls darauf hin, dass eine ausgeglichenere Verteilung des Reichtums für ein nachhaltiges und länger anhaltendes Wachstum sorge, was wiederum den Gebern zugute käme.

Doch insbesondere geht es dem Unicef-Chef, der durchschnittlich 30 Länder im Jahr besucht, um die Kinder. Lake erklärte, jeder gespendete Euro würde Leben retten. Auch erzählte er von verschiedenen Kindern, die er auf seinen Reisen kennengelernt habe. Ganz gleich, wohin er gereist sei oder wie schlimm die Lage dort gewesen sei – jedes Mal habe er die Kinder „spielend“ angetroffen. Immer würden sie versuchen, Kinder zu sein, sie seien unglaublich mutig, so einer der ehemals einflussreichsten Männer der USA.

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