Die „Sagrada Familia“ beantragt nach 133 Jahren die Baugenehmigung


Die Basilika „Sagrada Familia“ in Barcelona ist das größte Werk von Antoni Gaudí (1852-1926). Foto: WB

Die Höhe der rückwirkend berechneten Gebühren wurde nicht bekannt

Barcelona – Der Bauausschuss der Basilika „Sagrada Familia“ in Barcelona hat bei der Gemeinde Barcelona die Baugenehmigung beantragt. Das Gesuch erfolgt 133 Jahre nach Beginn der Arbeiten an Antoni Gaudís größtem Werk.

Der Ausschuss hatte im Oktober letzten Jahres mit dem Gemeinderat von Bürgermeisterin Ada Colau vereinbart, die Verwaltungsverfahren zum Bau der Basilika zu regulieren. Die Gemeinde hat einen speziellen Bebauungsplan beschlossen. Die Basilika-Verwaltung wird 36 Millionen Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren zahlen, um die Kosten der Stadt für die Kirche auszugleichen. Über die Höhe der Summe, die der Bauausschuss für die Baugenehmigung bezahlen wird, wurde Stillschweigen bewahrt.

Die verwaltungsrechtliche Regulierung soll noch vor den Gemeindewahlen am 24. Mai abgeschlossen sein. So könnte Ada Colau sich zuschreiben, eine historische Anomalie bereinigt zu haben. Die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Barcelonas, die im Jahr etwa 4,5 Millionen Besucher empfängt, hätte ihre Papiere geregelt.

Keine der beiden Parteien gibt Informationen über die Verfahren heraus. Es wird weder erklärt, wann die Genehmigung erteilt wird, noch wie lange das Verfahren dauern könnte, wie hoch die Kosten sein werden oder nach welchen Kriterien man diese Kosten berechnet. Im Oktober sickerte durch, die Gemeinde prüfe, die Kosten rückwirkend einzufordern.

Eine Form, die Kosten für eine Baugenehmigung zu berechnen, ist über die zu bebauende Quadratmeterzahl. Diese ist bei der „Sagrada Familia“ allerdings schwer festzulegen, denn es gibt keine Stockwerke, nur hohe, leere Türme. Nach umfangreichen Untersuchungen und Berechnungen sind die Techniker zu dem Schluss gekommen, dass die Basilika sich auf 45.000 qm bebauter Fläche erhebt. Möglich, dass dem Bauausschuss erhebliche Vergünstigungen zugestanden werden, weil es sich um ein Bauwerk von speziellem Interesse und Bedeutung für die Gemeinde handelt, so wie beim Bau von Schulen oder Gesundheitszentren.

Die 18-türmige, 5-schiffige Basilika soll im Jahr 2026, zum 100. Todestag von Gaudí, fertiggestellt sein.

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