Ein Artikel von Ottmar Beck (Alltrust AG)
Zu Beginn dieses Jahres haben wir die Krise der PIIGS (Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien) und die daraus entstandene Eurokrise durchlebt.
Für die Zukunft sollten wir uns vielleicht auf die STINC (Singapur, Thailand, Türkei, Indonesien und Chile) konzentrieren. Diese Länder hatten in diesem Jahr eine außerordentlich gute Entwicklung und vielleicht folgt ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahrzehnt. All diese Länder sind aufstrebende oder neu entstehende Exportmächte – und keine Modeerscheinung an den Aktienmärkten. Auch sie hatten in der Vergangenheit ihre eigenen Probleme, vor allem während der asiatischen und lateinamerikanischen Währungskrise. Es ist aber erstaunlich, welch positive Entwicklung Länder nehmen können, die sich nicht übermäßig verschulden, sondern sich auf harte Arbeit, demografisches Wachstum und Infrastrukturinvestments konzentrieren. In all diese Länder lässt sich über bestehende ETF-Fonds einfach investieren. Lassen Sie uns drei dieser Länder etwas näher anschauen:
1. Türkei
Wirtschaftswissenschaftler billigen der Türkei in diesem Jahr ein Wachstum von 6,5% zu. In den folgenden Jahren soll das Wachstum bei 4% liegen. Das Wachstum wird hauptsächlich von drei Faktoren getrieben: einem gesunden Bankensektor, der nach wie vor expandiert und Kredite an Firmen zur Wachstumsfinanzierung vergibt; Exporteuren, die von einer abgewerteten Währung und einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft profitieren und ca. 45% der Waren nach Europa und 20% in den Nahen und Mittleren Osten liefern; sowie der türkischen Bauindustrie, die zu den aktivsten in der Region des Persischen Golfs gehört.
2. Singapur
Regierungsmitglieder haben Mitte Juli bekannt gegeben, dass die Wirtschaft im ersten Halbjahr 2010 um 18,1% gewachsen ist. Laut Bloomberg reisen immer mehr Touristen nach Singapur, die ortsansässigen Gesellschaften stellen verstärkt neue Mitarbeiter ein und die Verladerkapazität im größten Hafen des Landes hat wieder zugenommen. Der Stadtstaat Singapur wird auch zukünftig zu den am schnellsten wachsenden Regionen Asiens gehören. Zwei neue Kasinos haben im Februar und April dieses Jahres eröffnet und werden weitere, vor allem asiatische Touristen anziehen. Die niedrigen Bau- und Materialkosten während des Jahres 2008 haben die Investoren veranlasst, die Produktionskapazitäten in der pharmazeutischen und elektronischen Industrie zu verdoppeln. Darüber hinaus besitzt Singapur den drittgrößten staatlichen Vermögensverwaltungsfonds der Welt, der auch in zukünftigen schwierigen Zeiten helfen wird.
3. Thailand
Thailand wurde in der asiatischen Währungskrise 1998 sprichwörtlich zu Boden geschmettert. Trotzdem sind die Exporte stetig gewachsen. Im Juni dieses Jahres um atemberaubende 46% gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Bank von Thailand hat die Zinsen angehoben, da sie 2010 ein höheres Wachstum als 5,8% erwartet. Der Internationale Währungsfonds erwartet sogar ein Wachstum von 8%. Obwohl das Land ein bedeutender Konsument von Stahl, Eisen und Energie ist, hat es einen Handelsbilanzüberschuss: Der Export in die USA und nach Europa ist im Juni um 37% und nach China um 26% gegenüber dem Vorjahresmonat gewachsen. Einige Produktionskapazitäten werden von China nach Thailand verlegt, um Streiks, höhere Preise, Korruption und andere Probleme zu vermeiden.
Der Yomiuri-Shimbun-Report hat festgestellt, dass das jährliche Gehalt für einen chinesischen Honda-Arbeiter in China zwischen 4.500 und 5.500 Dollar liegt. Die Löhne in Thailand sind circa ein Drittel niedriger. So wundert es nicht, dass Mitsubishi Motors im Juli verkündete, in Thailand eine dritte Fabrik bauen zu wollen, eine Investition von 464 Millionen Dollar. Konkurrent Toyota hat bereits drei Fabriken in Thailand mit einer Kapazität von 550.000 Wagen pro Jahr. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Die politischen Probleme Thailands müssen bei einer Geldanlage immer berücksichtigt werden.
Einen genaueren Blick auf Indonesien und Chile werden wir in einem der folgenden Artikel werfen.
Mehr Informationen?
Haben Sie Interesse? –
Sie können bei Herrn Robert Burlon unter der Telefon-Nr.: 922-57 54 96 Näheres erfahren.
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