Die vermisste Orca-Trainerin Amy Louise ist tot


Ein Boot des Roten Kreuzes barg die Frauenleiche und brachte sie in den Hafen von Puerto. Foto: Moisés Pérez

Eine Vermisstenanzeige mit diesem Bild von Amy Louise wurde überall in Puerto ausgehängt und online verbreitet. Foto: SOS DESAPARECIDOS

Die Tote aus dem Meer wurde durch DNA-Test als die Gesuchte identifiziert, gab die Familie bekannt

Teneriffa – In Puerto de la Cruz ist am Donnerstag, dem 29. November 2018, eine junge Frau spurlos verschwunden. Der letzte bekannte Aufenthaltsort der 29-jährigen Amy Louise Gerard, die im Loro Parque als Delfin- und Orca-Trainerin arbeitete, ist die Gasse vor dem irischen Pub „Molly Malone“ nahe dem Hafen und dem alten Zollhaus. Zwischen Mitternacht und 1.00 Uhr morgens verließ sie zusammen mit ihrem Freund den Pub, in welchem sie mit Arbeitskollegen einen Geburtstag gefeiert hatte. Nach Angaben des Wirts des „Molly Malone“ trennten sich die beiden vor der Tür. Amy Louise soll nach rechts und ihr Begleiter nach links gegangen sein. Danach wurde sie nicht mehr gesehen. Arbeitskollegen meldeten ihr Verschwinden einen Tag später der Polizei.

Die Vermisstenorganisation SOS Desaparecidos veröffentlichte daraufhin einen Aufruf, der in vielen Geschäften in Puerto aushing und die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Suche nach der jungen Britin aufrief. Eine großangelegte Suche zu Lande, zu Wasser und aus der Luft brachte zunächst keine Ergebnisse. Am fünften Tag nach ihrem Verschwinden jedoch entdeckte die Besatzung eines Suchhubschraubers etwa 500 Meter vor dem Leuchtturm von Puerto einen leblosen Körper, der im Wasser trieb.

Nach der Bergung hieß es, die Tote sei, vermutlich durch die Einwirkung von Brandung und Felsen, so sehr entstellt, dass eine sofortige Identifizierung nicht möglich sei. Obwohl verschiedene spanische und englische Zeitungen meldeten, bei der Toten handle es sich um die vermisste Delfin- und Orca-Trainerin, wurde einige Tage später öffentlich, dass auch die Autopsie nicht zu einer eindeutigen Identifizierung geführt habe. Die Nationalpolizei gab jedoch bekannt, dass die Obduktion keine Hinweise auf einen gewaltsamen Tod ergeben habe. Es werde dennoch weiterhin in alle Richtungen ermittelt. Eine DNA-Untersuchung wurde angeordnet, deren Ergebnis lan­ge auf sich warten ließ. Nun hat die Familie über die sozialen Netzwerke bekannt gegeben, dass es sich tatsächlich um Amy Louise handelt.

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