Das BIP liegt jedoch immer noch unter Vorkrisenniveau
Madrid – Nach Angaben des Statistikamtes Eurostat schloss Europa das zweite Quartal mit einem starken Anstieg der Wirtschaftsleistung und der Beschäftigung ab. Europa übertraf die Erwartungen aufgrund des gestiegenen privaten Konsums, nachdem während zwei Quartalen ein Rückgang zu verzeichnen war, der auf die Folgen der Pandemie zurückzuführen ist. Das BIP wuchs in der Eurozone um 2,2%, gegenüber der vorherigen Schätzung von 2%. In der Europäischen Union ist das BIP durchschnittlich um 2,1% gewachsen. Irland (+6,3%) und Portugal (+4,9%) führten den Aufschwung an, während Spanien mit einem Anstieg von fast 3 % ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt lag. In Malta und Kroatien schrumpfte dagegen die Wirtschaftsleistung leicht. Im Jahresvergleich mit dem gleichen Quartal in 2020, dem Höhepunkt der Pandemie, liegt die Wachstumsrate bei 14,3% und damit höher als in China und den USA im gleichen Zeitraum. In den Vereinigten Staaten, und dank einer Kombination aus Steuer- und Währungspolitik, liegt das BIP bereits deutlich über dem Vorkrisenniveau.
Europa wartet nun auf die Entscheidung in Brüssel über die Aussetzung der Fiskalregeln (Schuldenbremse und Defizitgrenze), die 2023 ausgesetzt werden könnten, und auch auf die neue Strategie der Europäischen Zentralbank. Die Entscheidung über eine erneute Anwendung der Fiskalregeln sollte auf der Grundlage einer Gesamtbewertung der Wirtschaftslage getroffen werden. Dabei wird das Hauptkriterium das Niveau der Wirtschaftstätigkeit in der EU im Vergleich zu den Daten vor der Krise sein. Angesichts dieser Zahlen könnte es verfrüht sein, im Jahr 2023 zur Normalität zurückzukehren.
Die Beschäftigung steigt ebenfalls an
Neben dem BIP sorgte auch die Beschäftigung im zweiten Quartal für gute Nachrichten. Laut Eurostat-Daten wurden in der Eurozone im Frühjahr etwas mehr als eine Million Arbeitsplätze geschaffen. Spanien blieb bei diesen Ergebnissen außen vor und verzeichnete sehr schlechte Zahlen: ein Rückgang der Beschäftigungsquoten um fast 1% und liegt damit nur noch vor Estland. Die Arbeitslosenquote liegt bei 15,3%. Spanien schloss das zweite Quartal mit 19,5 Millionen Beschäftigten ab, 181.000 weniger als im vorangegangenen Quartal. Dennoch hat die spanische Wirtschaft seit der schlimmsten Zeit der Krise bereits eine Million Arbeitsplätze zurückgewonnen.
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