Gründe sind insbesondere demografische Faktoren
Madrid – Häufig wird Spanien als das Land der „bares” bezeichnet, jener kleinen Gastronomiebetriebe, in denen sich insbesondere Männer gerne auf einen Kaffee oder ein Bierchen treffen und die Zeitung lesen. Doch seit 2010 geht die Zahl der Bars beständig zurück. Heute gibt es 18.000 Bars weniger als noch vor acht Jahren, wie der Spanische Hotellerie-Verband bekannt gab. Demnach beläuft sich die Zahl der Bar-Betriebe in Spanien derzeit auf 184.430.
Der Verband führt dieses Phänomen nicht nur auf die Wirtschaftskrise, sondern auch auf demografische Fakten, wie die Abwanderung aus ländlichen Gebieten und die zunehmende Alterung der Bevölkerung zurück. Denn insgesamt verzeichnet der Hotellerie-Sektor, der auch Hotels und Restaurants umfasst, anhaltende Wachstumsquoten. Allein im vergangenen Jahr wurden 5.000 neue Betriebe registriert; die Zahl der Angestellten im Sektor nahm um 2,1% auf 1,63 Millionen Beschäftigte zu.
Emilio Gallego und José Luis Yzuel, Generalsekretär bzw. Präsident des Hotellerie-Verbandes, der bislang unter Federación Española de Hostelería (FEHR) zeichnete, analysierten vor Kurzem die Lage der spanischen Bars. Demnach habe die Immobilien-Blase dazu geführt, dass die ländliche Bevölkerung in die Städte gezogen sei. In den neuen Stadtteilen wurden moderne Lokale eröffnet, während in den traditionellen Bars auf dem Lande die Zahl der Kunden zunehmend abnahm. Diese neuen Lokale seien üblicherweise größer und an den Bedürfnissen der jungen Bevölkerung orientiert. Als Beispiel nannte Gallego den Madrider Stadtteil Las Tablas, mit einem breiten gastronomischen Angebot, während Stadtteile mit einer älteren Bevölkerung, die allgemein weniger konsumiere, die typischen Bars verlieren würden. „Die Bars müssen sich verändern und neues Publikum anziehen, wenn sie einer düsteren Zukunft entgehen wollen,” so Yzuel.
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