Die Terroristen verfügten über Sprengstoff und waren einsatzbereit
Wenige Tage nach dem tödlichen Anschlag auf einen Polizeibeamten in Arrigorriaga, einem Vorort von Bilbao, konnte die Nationalpolizei in einem Industriegebiet drei mutmaßliche ETA-Terroristen festnehmen.
Bilbao – Die Gruppe, zwei Frauen und ein Mann, 32 und 30 Jahre alt, hatten mehr als 75 kg Sprengstoff und Zündschnur bei sich, waren also nach Meinung der Polizei einsatzbereit. Auch mehrere Computer, Informatik-Material und Dokumente konnten sichergestellt werden.
Der Einsatz der Nationalpolizei begann um zwei Uhr früh und wurde vom Antiterror-Richter Baltazar Garzón geleitet, der zu diesem Zweck nach San Sebastián gekommen war. Die Polizisten stellten zwei Personenwagen sicher. In einer Wohnung, die sich im Obergeschoss einer Industriehalle befand, konnte das übrige Material beschlagnahmt werden, außerdem eine Sendeanlage und ein Handbuch über Straßenkampf.
Die Antiterror-Experten der Nationalpolizei sind der Meinung, dass sich die Gruppe bereits einige „Ziele“ ausgesucht hatte, wo während der Ferienzeit Anschläge verübt werden sollten, Gebiete mit viel Publikum, die bei den Sicherheitskräften als „heiße Zonen“ bezeichnet werden.
Zunächst hatten die Beamten angenommen, dass Anschläge auf die Baustellen des Superschnellzugs AVE stattfinden sollten, wie es in letzter Zeit immer wieder vorgekommen ist. Doch die Überprüfung der sichergestellten Unterlagen hat sie schließlich zu anderen Rückschlüssen erwogen.
Die Gruppe stand unter dem Kommando von Jurdan Martitegi, der Mitte April in Frankreich verhaftet werden konnte. Die Unterlagen, die seinerzeit bei ihm gefunden wurden, führten zur Enthüllung verschiedener Pläne der ETA.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]