Drei spanische Kraftwerke unter den 30 schädlichsten in Europa


Kohlekraftwerk As Pontes. Foto: José Antonio Cartelle (CC BY 2.0)

Mit Ryanair befindet sich zum ersten Mail eine Airline unter den zehn emissionsstärksten Unternehmen

Madrid – Die EU-Kommission hat eine Liste der Unternehmen des EU-Emissionshandels für Kohlenstoffdioxidemissionen mit dem höchsten CO2-Ausstoß veröffentlicht. Unter den 30 „schmutzigsten“ Unternehmen befinden sich 22 Wärmekraftwerke, in denen Strom mit fossilen Brennstoffen erzeugt wird. Drei davon befinden sich in Spanien, konkret in Asturien, Almería und À Coruña.

An erster Stelle steht das Kraftwerk Belchatow in Polen, gefolgt von sieben deutschen Wärmekraftwerken.

Zum ersten Mal findet sich mit Ryanair auch eine Airline unter den zehn größten Luftverschmutzern und zwar auf Platz acht mit einem CO2-Ausstoß von 10 Millionen Tonnen im vergangenen Jahr.

Unter den 30 schlimmsten Umweltsündern sind auch drei spanische Kraftwerke: das Kohle- und Gaskraftwerk As Pontes (À Coruña) und das Kohlekraftwerk Litoral (Almería) – beide Eigentum von Endesa, sowie das Kohlekraftwerk Aboño (Gijón) – Eigentum von EDP. As Pontes, das emissionsstärkste Kraftwerk Spaniens, brachte es im vergangenen Jahr auf 7,9 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß, immerhin 2,2% weniger als im Vorjahr.

Die neuesten Daten entstammen dem EU-Emissionshandel für Kohlenstoffdioxidemission, dem wichtigsten europäischen Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel. Dieses System begrenzt die Emissionen von mehr als 14.000 Einrichtungen mit hohem Energieverbrauch wie Stromerzeuger oder Fabriken und der Fluggesellschaften, die innerhalb der EU tätig sind. Laut Sandbag, einem Thinktank gegen den Klimawandel mit Sitz in Brüssel, ist der CO2-Ausstoß im vergangenen Jahr um 3,5% gestiegen. Dabei haben alle Sektoren ihren Ausstoß gesenkt, ausgenommen die Luftfahrt, die 8% mehr Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre blies. Die uneigennützige Organisation Transport & Environment hat infolge dieser Zahlen die Nutzlosigkeit der Bekämpfungsmaßnahmen der EU gegenüber der Luftfahrt angeprangert und angeführt, dass gerade diese Unternehmen keine Kraftstoffsteuern und keine Mehrwertsteuer auf die Flugtickets abführen würden.

Knapp 1.200 spanische Unternehmen gehörten dem EU-Emissionshandel an und müssen ihre Emissionen gegenüber der EU offenlegen. Zu den zehn emissionsstärksten Unternehmen Spaniens zählen auch das Endesa-Kraftwerk in Teruel, die Raffinerie von Repsol in Cartagena oder das Hüttenwerk von ArcelorMittal in Avilés und Gijón. Als emissionsstärkste spanische Airline wird Vueling geführt, die 2018 knapp 2,2 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre ausstieß.

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