Drei Strände in El Rosario gesperrt

Bürgermeister Escolástico Gil und die Stadträte Sara Cabello und Miguel Ángel Yanes erläuterten in der Pressekonferenz die Gründe für die Schließung der Strände. Foto: Ayto El Rosario

Ein Riss im Sickerschacht Costanera I machte das Badeverbot für die Küste von Radazul, La Nea und Boca Cangrejo nötig

Teneriffa – Das Ayuntamiento von El Rosario hat auf Anraten der Generaldirektion für öffentliche Gesundheit der Kanarenregierung, die Strände von Radazul, den Strand La Nea und die Küste von Boca Cangrejo vorsorglich für das Baden, Tauchen und Angeln gesperrt. Der Grund dafür ist ein Riss in einer Wand des Sickerschachtes Costanera I, in welchen die häuslichen Abwässer der Urbanisation Costanera oberhalb von Boca Cangrejo sowie – unautorisiert – auch die industriellen Abwässer des Gewerbegebietes La Campana geleitet werden. Durch den Riss tritt häusliches und industrielles Abwasser aus und fließt in Richtung Küste.
Eine Woche nach Inkrafttreten des Verbots gab der Bürgermeister von El Rosario, Escolástico Gil, eine Pressekonferenz, um die Gründe für die Sperrung und die Maßnahmen zu Behebung des Problems zu erläutern.
Als Sofortmaßnahme kündigte er die Unterbrechung der Einleitung der Industrieabwässer an. Zu diesem Zweck sei bereits mittels eines Notfallverfahrens der Abbau der Abwas- serleitung vom Gewerbegebiet zur Urbanisation in Auftrag gegeben worden, ebenso wie das Aufstellen einer modularen Kläranlage auf dem Grundstück, welches die Gemeinde dem Inselwasserrat Teneriffas, Ciaf, schon früher für den Bau einer Kläranlage für industrielle Abwässer zur Verfügung gestellt hatte. Die Maßnahme ist vom Ciaf bereits genehmigt und wird innerhalb weniger Wochen dafür sorgen, dass keine Abwässer aus La Campana mehr in den Sickerschacht der Urbanisation fließen werden. Darüber hinaus werden die nötigen Arbeiten ausgeführt, um Costanera I umzubauen und die anfallenden häuslichen Abwässer vollständig zur Kläranlage Costanera II zu leiten.
Die Bauarbeiten werden komplett durch das Ayuntamiento finanziert und erfordern Investitionen in Höhe von 700.000 Euro. Die Stadträtin für Finanzen, Sara Cabello, erklärte, diese Ausgabe führe zu einem „wirtschaftlichen Zusammenbruch” der Gemeindefinanzen und bringe die Reduzierung verschiedener Haushaltsposten mit sich. Davon ausgenommen seien nur die Hilfen, welche durch die Sozialdienste der Stadt geleistet würden.
Bezüglich der Wasserproblematik kündigte Bürgermeister Gil an, die Unternehmen im Gewerbegebiet einer Reihe von Überprüfungen unterziehen zu wollen. Man sei schon auf einige Firmen gestoßen, welche ihre Auflagen nicht erfüllen. Entsprechende Sanktionierungsverfahren seinen eingeleitet worden, und es werde Stilllegungen geben, bis der Nachweis für die korrekte Behandlung der Abfälle erbracht seien. Außerdem habe man festgestellt, dass rund 30 Firmen mehr Wasser verbrauchen als sie bezahle. Hier werde die Versorgung gesperrt, bis die verbrauchten Mengen bezahlt seien.
Dieser Tage würden 203 Anfragen herausgehen, welche von den im Gewerbegebiet ansäßigen Unternehmen Auskunft über ihre Tätigkeit, eigene Klärsysteme sowie vorhandene Genehmigungen einfordern.

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