Drogenbande auf Lanzarote zerschlagen

Das Kokain war in einem Haus in Tías versteckt, zu dem sich die Polizei gewaltsam Zugang verschaffte. Foto:Guardia Civil

Das Kokain war in einem Haus in Tías versteckt, zu dem sich die Polizei gewaltsam Zugang verschaffte. Foto:Guardia Civil

Es wurden 268 Kilo Kokain sichergestellt, die größte Menge, die je auf der Insel aus dem Verkehr gezogen werden konnte

Lanzarote – In Tías auf Lanzarote hat die Polizei einen Schlag gegen den Drogenhandel geführt, bei dem in einer Villa die größte Menge Kokain gefunden wurde, die je auf der Insel sichergestellt werden konnte. In einer gemeinsamen Aktion von Guardia Civil, Policía Nacional und Zoll wurde eine auf den Kanaren operierende kriminelle Organisation zerschlagen. Im Zuge der Operationen „Zabra/Pandeiros“ wurden 268 Kilogramm Kokain beschlagnahmt und sechs Personen festgenommen. Es handelt sich dabei um vier Spanier, einen Portugiesen und einen Kolumbianer.
Die spanische Polizei hatte von der US-amerikanischen Drogenvollzugsbehörde DEA Hinweise darauf erhalten, dass die Drogenhändler planten, mit Freizeitbooten eine größere Menge Kokain aus Südamerika nach Lanzarote zu bringen.
Die vorhergehenden Ermittlungen dauerten sechs Monate. In dieser Zeit gelang es, die Mitglieder der Drogenbande und ihre Funktion innerhalb der Organisation zu identifizieren sowie festzustellen, dass sie Kontakte zu Drogenkartellen in Südamerika unterhielten, von denen sie regelmäßig beliefert wurden.
Die kanarische Organisation verfügte über mehrere Freizeitboote auf Teneriffa und Lanzarote. Die südamerikanischen Kokainlieferanten brachten die Drogen mit ihren Schiffen zu einem Treffpunkt in der Nähe der Inseln, wo sie auf See in ein Freizeitboot der kanarischen Abnehmer, das von Teneriffa aus gestartet war, umgeladen wurden. Dieses setzte dann seinen fingierten Freizeittörn fort bis in die Gewässer auf der Höhe der Inseln La Graciosa und La Alegranza, wo die Schmuggelware dann nochmals umgeladen und mit verschiedenen Schlauchbooten mit Außenbordmotor nach Lanzarote gebracht wurde. All diese Manöver dienten dazu, die Sicherheitskräfte zu täuschen und das Kokain unentdeckt auf die Insel zu bringen.
Die Ermittler hatten in Erfahrung gebracht, dass die Mitglieder der Drogenbande eine Luxuswohnung in Tías angemietet hatten, um das Kokain dort zu verstecken. Die Villa wurde beobachtet. Als eines Tages im Morgengrauen einer der Verdächtigen eine Fahrt unternahm, wurde er angehalten und bei der Durchsuchung des Fahrzeugs fanden sich 95 Kilogramm Kokain. Daraufhin verschaffte sich ein Einsatzkom- mando Zutritt zu der Villa, wo weitere fünf Festnahmen erfolgten und 146 Kilogramm der Droge beschlagnahmt wurden. Außerdem wurden neun Kilogramm Haschisch sowie zahlreiche GPS- Geräte und Handys sichergestellt.
Die Polizei erlangte zudem Kenntnis davon, dass bei einer Umladung auf dem Atlantik Teile der Lieferung über Bord gegangen sein könnten. Bei der Suche danach wurde ein wasserdichter Rucksack auf dem Meer treibend gefunden, der 27 Kilogramm Kokain enthielt.

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