easyJet wählt Madrid als neue Basis


© easyJet

Flughafen von Barajas wird Drehkreuz für den Billigflieger

Der Billigflieger easyJet startet mit der Einrichtung eines neuen Drehkreuzes in Madrid einen massiven Expansionskurs auf dem spanischen Markt. Die Airline will ab 16. Februar 2007 von Madrid-Barajas ausgehend zahlreiche neue Strecken anbieten.

Madrid – Die genauen Verbindungen und weitere Details zum neuen Drehkreuz sollen noch im September bekannt gegeben werden.

easyJets Vorstandsvorsitzender Andy Harrison sagte hierzu: „easyJet wächst weiter, insbesondere auf dem europäischen Kontinent. Spanien bietet hervorragende Wachstumsmöglichkeiten, da der Markt noch immer von ineffizienten, traditionellen Fluggesellschaften dominiert wird, die nicht im Interesse der Passagiere handeln.“

Bereits jetzt fliegt easyJet von Madrid neun europäische Ziele an und ist somit nach Iberia, Spanair und Air Europa mit 900.000 Passagieren im vergangenen Jahr die viertgrößte Airline am Flughafen der Hauptstadt. Gleichzeitig fliegt die britische Fluglinie zwölf weitere Ziele in Spanien an: Barcelona, Asturias, Bilbao, Valencia, Murcia, Almería, Málaga, Palma de Mallorca, Menorca und Ibiza. Durch den Aufbau der Basis wird sich die Zahl der Flughäfen und der Verbindungen noch erhöhen.

Landeerlaubnis auf Teneriffa

easyJet hatte sich bereits im Vorfeld um einen Slot auf dem Flughafen Teneriffa-Nord beworben, der kürzlich von der spanischen Flughafenverwaltung AENA genehmigt wurde. Nun wird spekuliert, welche neuen Verbindungen nach Teneriffa geschaffen werden. Von Seiten der Regierung und Wirtschaft ist man über jede neue Flugverbindung froh, die mehr Besucher auf die Inseln bringt. Besonders die Low-Cost Verbindungen haben in den letzten Jahren den Tourismus auf dem spanischen Festland angekurbelt – dieser Effekt soll nun auch auf den Kanaren stattfinden, wo sich die Billig-Airlines bisher aufgrund der großen Entfernung noch zurückgehalten haben. Durch billige Tickets hofft man, neue Zielgruppen anzusprechen, die bisher aufgrund der Preise andere Ziele bevorzugt haben.

Reisebüros skeptisch

Die kanarischen Reisebüros geben sich hinsichtlich der Anträge auf Landegenehmigungen der diversen Billigflieger skeptisch und bezweifeln, dass diese tatsächlich neue Flugverbindungen schaffen werden. Für Rafael Gallego, Präsident des Reisebüroverbands von Las Palmas, spekulieren die Fluggesellschaften vielmehr auf Subventionen durch die kanarische Regierung. Diese hatte mehrmals angekündigt, Airlines fördern zu wollen, die neue Verbindungen zu den Kanaren schaffen. Laut Gallego brauchen die Low-Cost Airlines diese Subventionen, um in ihrem Geschäftsmodell auch die Kanaren kostendeckend anfliegen zu können. Durch die Entfernung und somit längerer Flugdauer und Kerosinverbrauch könne nicht dieselbe Wirtschaftlichkeit erreicht werden wie mit den kurzen Strecken innerhalb Europas. Gallego bezweifelte jedoch die baldige Einführung dieser Subventionen durch die Regierung.

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.