Ehefrau auf Gran Canaria erstochen


Neuer Fall von häuslicher Gewalt erschüttert die Kanarischen Inseln

Während der mutmaßliche Mörder von Isabel Canino auf Teneriffa weiterhin die Aussage verweigert, gab es auf Gran Canaria am 16. Juni ein weiteres Todesopfer infolge häuslicher Gewalt.

Ein 58-jähriger Mann tötete – offenbar im Affekt – seine 55-jährige Ehefrau, Maximina Reyes. Die Tat geschah auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Las Palmas de Gran Canaria. Der Täter konnte kurze Zeit später gefasst werden, als er in seinem Fahrzeug in der Nähe von Salto del Negro unterwegs war. Im Inneren des Autos wurden die Tatwaffe, ein 25 cm langes Messer, sowie Scheidungsunterlagen sichergestellt. Francisco Luis R. hatte zwar versucht, sich mit einer Überdosis Tabletten das Leben zu nehmen, wurde aber rasch in ein Krankenhaus gebracht und sein Leben ist nicht in Gefahr.

Die Regierungsdelegierte Carolina Darias, die zusammen mit Politikern vor dem Regierungssitz in Las Palmas mehrere Schweigeminuten für das Opfer hielt, teilte mit, dass in diesem Fall keine Anzeige des Opfers wegen häuslicher Gewalt vorlag. Nachbarn des Ehepaars im Ortsteil El Batán hingegen berichteten, dass Maximina Reyes von ihrem Mann während ihrer 30-jährigen Ehe wiederholt geprügelt und seelisch wie körperlich misshandelt wurde. Maximina Reyes hatte alles still ertragen und tatsächlich nie Anzeige erstattet, wie die Leiterin des kanarischen Amtes für Frauenschutz mitteilte. Dafür hatte Francisco Luis R. tatsächlich einmal seine Frau angezeigt, weil diese ihn verlassen hatte.

Maximina Reyes ist in diesem Jahr das vierte Todesopfer infolge häuslicher Gewalt auf den Kanarischen Inseln.

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