Ehrung bei Fregattenbesuch


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Bundesverdienstkreuz am Bande für Honorarkonsul Ingo Pangels

Die Deutsche Marine schickt jedes Jahr mehrere Schiffe als Einsatz- und Ausbildungsverband (EAV) auf die Reise. Der diesjährige Verband fährt vom 27. Januar bis 19. Juni 2015 einmal rund um Afrika. Der EAV dient dabei als operative Einsatzreserve der Deutschen Marine auf See. Die „Reise rund Afrika“ führt durch die Nordsee in den Atlantischen Ozean, um das Kap der Guten Hoffnung in den Indischen Ozean und durch den Suez-Kanal in das Mittelmeer. Erstmalig wird sich der Verband während seiner Reise der „Operation Atalanta“ zum Kampf gegen die Piraterie am Horn von Afrika anschließen.

Am 19. Juni 2015 wird er zum Heimatstützpunkt nach Wilhelmshaven zurückkehren.

Raue See in der Biscaya

Zunächst wurden die drei Fregatten „Hessen“, „Karlsruhe“ und „Brandenburg“ am 3. Februar im Hafen von Santa Cruz de Tenerife, ihrem ersten Etappenziel, erwartet. Doch aufgrund der außergewöhnlich rauen Wetterbedingungen im Ärmelkanal und in der Biscaya, die vor allem den jüngeren Besatzungsmitgliedern zu schaffen machten, musste der Verband kurzfristig in Portmouth Schutz suchen, bevor es endlich weiter nach Teneriffa mit seinem milden Klima gehen konnte.

Pech für die Marine-Interessierten auf der Insel, denn durch die Verspätung musste das „Open Ship“ abgesagt werden, bei dem interessierte Bürger sonst einen Einblick in das Leben auf einem Schul- und Kriegsschiff erhalten können.

Nicht abgesagt wurde dagegen der offizielle Empfang an Bord des Flaggschiffs „Hessen“, zu dem der Kommandeur, Kapitän zur See Andreas Seidl, und der aus Madrid angereiste deutsche Botschafter, Peter Tempel, geladen hatten. Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Vertreter der regionalen Streitkräfte fanden sich zur „Force Reception“ ein.

In seiner Begrüßungsrede betonte Kommandeur Seidl: „Die Besatzungsangehörigen meines Verbandes freuen sich, hier zu sein. Ich bin davon überzeugt, dass die Kameraden den Aufenthalt auf der wunderschönen Insel Teneriffa genießen werden.“ In kurzen Worten resümierte er den Auftrag des Einsatzverbandes und erwähnte dabei, dass der Verband unter anderem als operationelle Einsatzreserve der Deutschen Marine dient und befähigt ist, innerhalb kürzester Zeit in einen Kriseneinsatz verlegt zu werden. Außerdem sei die Ausbildung von Offiziersanwärtern Auftrag der Mission. „So werden die künftigen Offiziere der Marine für einige Wochen den Bordalltag auf einem Kriegsschiff hautnah erleben“, erklärte er.

Bundesverdienstkreuz für Honorarkonsul

Der Deutsche Botschafter nutzte daraufhin den Empfang an Bord der „Hessen“, um eine besondere Amtshandlung vorzunehmen, und zwar die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland an den erst Ende Januar nach 12 Dienstjahren ausgeschiedenen Honorarkonsul Ingo Friedemann Pangels.

„Wenn ich jetzt sage, Herr Pangels hat sich um die deutsch-spanischen Beziehungen außerordentlich verdient gemacht, dann ist das keine bloße Floskel, die man bei solchen Anlässen eben sagt. Einsatz für die Gemeinschaft, Hilfe für andere Menschen und soziales Engagement zeichnen Herrn Pangels in besonderer Weise aus“, sagte Tempel in seiner Verleihungsrede. Er resümierte den Lebensweg von Pangels, der nach Unternehmungen in lateinamerikanischen Ländern nach Teneriffa kam, um sich in das Familienunternehmen einzubringen. Später leitete er im Vorstand die Geschicke der Deutschen Schule Teneriffa, danach als Vorsitzender des Schulvereins von 1999 bis 2003, eine Zeit, in die der Schulneubau in Tabaiba fiel.

„Seit Januar 2003 und bis vor wenigen Tagen war Herr Pangels unser Konsul auf Teneriffa. Für die hier lebenden deutschen Staatsangehörigen, für die wirtschaftlichen Beziehungen, für die Kulturträger, für Presse und Politik ist Herr Pangels das Synonym für das deutsche Ansehen auf Teneriffa. Er hat in seiner Tätigkeit viel politisches Geschick, großen Einsatz im sozialen Bereich und, als Bürgeramt für die Deutschen, viel Einfühlungsvermögen gezeigt.

Für seinen hohen Beitrag für die deutsch-spanischen Beziehungen und das Ansehen Deutschlands erhielt Pangels in einem feierlichen Akt das Verdienstkreuz I. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Und im Kreise vieler Gratulanten wurde anschließend zum Buffet geladen, das die Bordküche im Helikopter-Hangar der Fregatte servierte. Überaus freundlich und kompetent kümmerten sich die jungen Offiziersanwärter um das Wohl der Gäste der gelungenen Veranstaltung.

Tags darauf legten die Schiffe schon wieder ab und nahmen Kurs auf das nächste Etappenziel: Die Hafenstadt Mindelo auf der kapverdischen Insel São Vicente.

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