Ein 10-jähriger irischer Junge starb nach Autounfall mit Fahrerflucht


Der Unfallfahrer konnte nach intensiver Suche ermittelt werden

Teneriffa – Am Abend des vergangenen Gründonnerstags um 20.30 Uhr wurde vor dem Einkaufszentrum Gran Sur in Adeje ein zehnjähriger Junge überfahren. Der Fahrer des Wagens flüchtete. Passanten eilten zu Hilfe und verständigten die Rettungskräfte. Ein Rettungswagen holte einen Arzt und eine Krankenschwester aus einem nahe gelegenen Centro de Salud herbei, die sich bemühten, das schwer verletzte Kind zu stabilisieren. Es wurde dann zunächst in das Krankenhaus Hospiten Sur und später in das Universitätskrankenhaus Candelaria in Santa Cruz verlegt. Trotz aller Bemühungen erlag es am nächsten Tag den schweren Verletzungen, die es am Kopf und einem Lungenflügel erlitten hatte.

Der Junge stammt aus Irland und war gerade mit seinen Eltern auf Teneriffa angekommen, um hier den Osterurlaub zu verbringen.

Der Vorfall löste große Bestürzung in der Bevölkerung aus, und die Suche nach dem Unfallwagen, von dem nur ein verschwommenes Bild aus einer Überwachungskamera vorhanden war, stieß auf große Unterstützung. Weniger als 24 Stunden nach dem Unfall entdeckte ein Polizist außer Dienst einen roten Alfa Romeo 145, auf den die Beschreibung passte und der Beschädigungen an der rechten Vorderseite aufwies.

Das Nummernschild führte die Polizei zunächst zu einem Vorbesitzer des Wagens, der aussagte, das Auto vor einigen Monaten verkauft zu haben. Bald darauf wurden zwei Männer von 39 und 34 Jahren festgenommen, die aus Lettland stammen und in der Baubranche tätig sind. Sie verweigerten zunächst die Aussage, später räumten sie jedoch ein, in den Unfall verwickelt zu sein.

Ein Gericht ordnete für den 39-jährigen mutmaßlichen Fahrer Untersuchungshaft an. Ihm wird fahrlässige Tötung und unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. Der Beifahrer ist unter Auflagen auf freiem Fuß und wird wegen unterlassener Hilfeleistung angeklagt.

Die Familie des Kindes veröffentlichte über die Pressestelle der Stadt Adeje einen offenen Brief an die Bevölkerung von Teneriffa und bedankte sich in anrührender Weise für die Hilfe der Passanten vor Ort, des medizinischen Personals der Ambulanz, des Gesundheitszentrums von Adeje und des Krankenhauses für die durchgehende Unterstützung und alle Bemühungen, das Kind zu retten. Außerdem gilt der Dank der Angehörigen allen Polizeikräften und der Bevölkerung, durch deren Einsatz es gelang, die Verantwortlichen so schnell zu identifizieren.

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