Ein Not-Büro vor dem Rathaus


© PAH

Die PAH Tenerife steht Hunderten von Zwangsräumung betroffener Bürger bei

Die Bürgerinitiative „Plataforma de Afectados por la Hipoteca“, PAH, die auf den Kanaren Hunderten von Zwangsräumung betroffenen oder bedrohten Familien, Senioren und Arbeitslosen zur Seite steht und auch politisch für deren Rechte streitet, ist nun selbst von Zwangsräumung betroffen.

Aufgrund einer technischen Prüfung des stadteigenen Gebäudes, in dem sich das PAH-Büro befindet, wurde festgestellt, dass dort ein Publikumsverkehr, wie ihn die Beratungstätigkeit und die politischen Aktivitäten der Bürgerbewegung mit sich bringt, nicht zulässig sei.

Da vonseiten der Stadtverwaltung offenbar niemand Abhilfe schaffen will, hat die PAH das Beratungsbüro, zu dem erstaunlicherweise auch die überlasteten Sozialstellen der Stadt regelmäßig in Not geratene Personen schicken, nun kurzerhand unter freiem Himmel, vor dem Eingangsportal des Rathauses von Santa Cruz aufgebaut.

„Wir fordern, dass der Bürgermeister sein schon vor zwei Jahren gegebenes Versprechen einhält, uns dauerhafte und menschenwürdige Räume zuzuweisen“, erklärte Inma Evora, Sprecherin der PAH. „Bis dahin stellen wir unser Büro montags bis freitags von 10.00 bis 13.00 Uhr vor der Tür des Ayuntamientos auf.“ Evora kritisierte weiterhin, dass die PAH immer mehr Bürger aus Santa Cruz und von der ganzen Insel betreut und längst von der Gemeinde als Teil des sozialen Netzes genutzt wird, ohne irgendwelche Zuschüsse zu erhalten.

Die Stadt zeigte sich zunächst wenig hilfreich und belegte die Sprecherin der PAH stattdessen wegen der Aktion vor dem Rathaus mit einem Bußgeld. Kurz darauf jedoch unterzeichnete Bürgermeister Bermúdez ein Dekret, welches die Zusammenarbeit mit der PAH formalisiert und eine Subvention von 7.200 Euro beinhaltet.

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