Ein Traum von einem Hafen


© MENIS Arquitectos

Zwei Investorengruppen bewerben sich um das 70 Millionen Euro-Hafenprojekt von Puerto de la Cruz

Zwei Unternehmen haben im Ausschreibungsverfahren für den Bau und Betrieb des geplanten Sporthafens von Puerto de la Cruz ihren Hut in den Ring geworfen. Im Dezember noch war von neun möglichen, teilweise internationalen Investoren die Rede gewesen, unter anderem von einer Unternehmensgruppe aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Übrig geblieben sind, nicht ganz so exotisch, ein katalanischer und ein kanarischer Bewerber. Einer davon ist das Unternehmen „World Trade Center Barcelona“, dessen Haupteigner mehrere bedeutende spanische Unternehmensgruppen sind.

Gut 50% gehören dem Hafen von Barcelona, weitere Beteiligte sind FCC, Transmediterránea, Banco Santander und die ACS-Gruppe. WTC Barcelona betreibt im Hafen von Barcelona ein Geschäftszentrum, einen Unternehmenspark, ein Einkaufsviertel und ein 5-Sterne-Hotel. Der andere Bewerber wird vertreten durch den kanarischen Architekten Fernando Martín Menis, der schon einmal einen Entwurf für den Sporthafen von Puerto de la Cruz ausgearbeitet hat (s.O.). Er ist der Bruder des verstorbenen früheren Kanarenpräsidenten Adán Martín.

Welcher der beiden Investoren den Zuschlag erhält, soll bis zum 4. März entschieden sein.

Die Suche nach Investoren gestaltete sich für die Stadt nicht leicht, handelt es sich doch um die stattliche Summe von 70 Millionen Euro, die für die Realisierung der Anlage aufgebracht werden muss. Im Gegenzug erhalten die Investoren eine Verwaltungskonzession, die ihnen für 30 Jahre das Recht zusichert, die Hafenanlage zu betreiben. Die Planung sieht vor, auf 80.000 Quadratmetern Fläche zu Lande und 340.000 Quadratmetern auf dem Wasser 250 Anlegestellen für Sportboote und fünfzig für Fischerboote zu schaffen. Dazu eine  10.000 Quadratmeter große Einkaufs- und Vergnügungsmeile und ein 1.700 Quadratmeter großer Parkplatz rundet die Anlage ab. Auch ein kommerzieler Anleger wird nicht ausgeschlossen.

Puerto de la Cruz trägt sich schon lange mit dem Wunsch nach einem eigenen Sporthafen. Im Jahr 2011 wurden sogar 53.000 Unterschriften gesammelt, um der Forderung nach dem Ausbau des Hafens Nachdruck zu verleihen.

Schon des Öfteren hatte man sich Hoffnungen gemacht, es sei endlich so weit, doch immer wieder fielen am Ende die schönen Pläne wie ein Kartenhaus in sich zusammen, und die Enttäuschung war groß. Bleibt zu hoffen, dass der aktuelle Anlauf nun endlich gelingt.

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