Ein ungewöhnlich warmer Januar


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Wetteramt spricht von „extrem warmen Temperaturen“ im ersten Monat 2010

Auf den „Inseln der Glückseligen“ oder „Inseln des ewigen Frühlings“ begann das Jahr 2010 wahrlich frühlingshaft. Wer den Januar auf den Kanaren verbracht hat weiß, dass das Thermometer ungewöhnlich hoch gestiegen ist und die Inseln überwiegend von sonnigem warmem Wetter verwöhnt waren.

Nun weist auch das staatliche Wetteramt „Agencia Estatal de Metereología“, kurz Aemet, in einem Bericht auf die ungewöhnlich milden bzw. warmen Temperaturen im Januar hin. Im Schnitt wurde auf dem gesamten Archipel im Januar ein Grad Celsius mehr gemessen als üblich, auf La Palma waren es sogar zwei Grad. Bei der Untersuchung der Temperaturveränderungen auf den Kanaren sei im Januar 2010 besonders auffallend gewesen, dass sehr hohe Werte gemessen wurden; der Höchstwert lag bei 29,5 Grad, gemessen am 18. Januar beim Flughafen Gando auf Gran Canaria. Dies ist der höchste Wert im Monat Januar seit 1951, meldete das Aemet. Auch andernorts auf dem Archipel wurden die bisher notierten Höchstwerte überschritten: In Santa Cruz de Tenerife wurde ein Höchstwert von 28,4 °C registriert, die höchste Januar-Temperatur seit den ersten Messungen 1920. Auf dem Flughafen von Fuerteventura in Puerto del Rosario kletterte das Thermometer im Januar auf bis zu 28,5 °C. Alle seit 1974 gemessenen Werte wurden auch auf El Hierro übertroffen, wo im Januar bis zu 24,3 °C gemessen wurden – im Schnitt beträgt die Temperatur in diesem Monat 20 °C.

Während die übliche Durchschnittstemperatur im Januar auf den Kanarischen Inseln 18 °C beträgt, lag der Schnitt im Januar 2010 bei 20 °C auf La Palma und 19 °C auf den anderen Inseln. Kaum merklich war der Temperaturanstieg allerdings im ohnehin sonnen- und wärmeverwöhnten Süden Teneriffas, wo der Januar sich temperaturmäßig kaum von Vorjahren unterschied.

Víctor Quintero vom Aemet betonte allerdings, dass diese Messungen keine Bestätigung für einen sich vollziehenden Klimawandel sind: „Wir können ausgehend von diesen Daten nicht von einem Klimawandelprozess sprechen, denn dafür müssen viel längere Zeiträume und viele zusätzliche Faktoren untersucht werden.“ Die Messungen zeigten lediglich eine Tendenz, die untersucht werden müsse, fügte er hinzu.

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