Ein Viertel des Hotelpersonals stammt aus dem Ausland


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In der wichtigsten Branche der Inseln haben Einheimische wegen mangelnder Fremdsprachenkenntnisse das Nachsehen

Teneriffa – Ein Viertel der Angestellten des kanarischen Hotelsektors stammt nicht aus Spanien. Der Grund dafür, warum im wichtigsten Wirtschaftszweig der Insel überdurchschnittlich viele Ausländer arbeiten, liegt hauptsächlich in den mangelnden Fremdsprachenkenntnissen der kanarischen Bevölkerung.

Die Hotelunternehmer würden, nach eigener Aussage, lieber Mitarbeiter einstellen, die ihren Lebensmittelpunkt auf den Inseln haben, anstatt im Ausland nach Personal suchen zu müssen. Doch oft stehen Arbeitskräfte mit den erforderlichen Qualifikationen vor Ort nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung.

Nach Informationen der Sozialversicherung waren im vergangenen Monat 127.854 Angestellte im Hotelsektor an­gemeldet. Von ihnen haben 31.916 keinen spanischen Pass. Seit Januar hat dieser Anteil leicht zugenommen, und das ist kein Zufall. Zu lange wurde dem Erlernen einer Fremdsprache im Bildungswesen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Politik hat sich zwar schon vor Jahren deutlich gedreht, sodass die Schüler von heute alle schon ab der Grundschule Englisch lernen und in späteren Jahren eine zweite Fremdsprache hinzubekommen, doch bis diese heranwachsende Generation große Teile des Arbeitsmarktes besetzen kann, wird noch einige Zeit ins Land gehen.

Deutschkurse in Granadilla

Erfreulicherweise gibt es aber auch Initiativen, die darauf abzielen, dem bestehenden Mangel abzuhelfen. So organisiert aktuell die Stadt Granadilla de Abona für Arbeit Suchende aus ihrem Gemeindegebiet neben anderen Weiterbildungsmaßnahmen auch einen Deutschkurs.

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