Einbrüche nahmen im ersten Halbjahr um 43% zu


Die allgemeine Notlage gilt als einer der Gründe

In den ersten sechs Monaten des Jahres haben die Einbruchsdiebstähle auf den Kanaren rasant zugenommen. Das geht aus der neuesten Kriminalitätsbilanz des Innenministeriums hervor, die einen Anstieg von 43% verzeichnete.

Im ersten Halbjahr wurden insgesamt 1.408 Einbruchsdiebstähle auf den Kanaren registriert. Besonders auffällig ist, dass sich die Einbrecher immer häufiger konkrete Gebiete gezielt vornehmen. Besonders ins Visier genommen haben die Freunde fremden Eigentums in den vergangenen Monaten La Laguna und zwar die Umgebung beim alten Markt, San Roque, Geneto, Los Baldíos, Bajamar und Valle Guerra. Die Polizeigewerkschaft wies jedoch darauf hin, dass eine Zunahme der Einbruchsdiebstähle im Sommer nichts Ungewöhnliches sei, da die Einbrecher die Abwesenheit der Bewohner ausnutzten, die sich auf Urlaubsreise befanden. Die typische Vorgehensweise bestehe darin, erst einmal das Zielobjekt und die potenziellen Opfer auszukundschaften und abzuwarten, bis die Wohnung bzw. das Haus leer stehe. Dann würden sie eine Tür oder ein Fenster aufbrechen und ins Innere einsteigen. (Eine Studie der Versicherungsgesellschaft AXA ergab übrigens, dass auf den Kanaren am häufigsten donnerstags eingebrochen wird.)

Die Anzahl der Raubdelikte, Diebstähle und Gewaltstraftaten blieb im ersten Halbjahr 2012 gleichbleibend, ein deutlicher Rückgang wurde jedoch bei den Autodiebstählen (von 1.528 um 28% auf 1.094) und beim Drogenhandel (minus 22%) registriert. Diebstähle seien vor allem in der Calle del Castillo (Santa Cruz) und in den Einkaufszentren gemeldet worden, in denen insbesondere Grundnahrungsmittel und Dinge des täglichen Bedarfs entwendet wurden, gaben die Polizeigewerkschaften bekannt. Zurückgegangen sei die Zahl der Taschendiebstähle an den Stränden, die aufgrund der höheren Sicherheitsvorkehrungen im Sommer sicherer geworden seien.

Abschließend hoben die Experten von Innenministerium und Gewerkschaften hervor, dass die bedeutende Zunahme der Einbruchsdiebstähle und der Diebstähle von Dingen des täglichen Bedarfs in den Einkaufszentren auf die katastrophale wirtschaftliche Lage zurückzuführen sei. Demnach sei bei einem Andauern der Krise mit einer weiteren Zunahme dieser Delikte zu rechnen.

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