Einsame Blütezeit

Fotos: EFE / miguel barreto

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Die Blüte der Tajinaste verändert die Landschaft der Cañadas

Teneriffa – Seit Ende Mai stehen im Teide-Nationalpark die ersten Tajinaste in voller Blüte. Die knalligen rosa bis roten Blüten bilden einen herrlichen Farbkontrast in der Vulkanlandschaft der Cañadas.
Die Farbexplosion der Tajinaste-Blüte lockt jedes Jahr viele Urlauber in den Nationalpark, doch in diesem Jahr sind keine Touristen da, um die Blütenpyramiden zu bewundern. Selten war die Natur hier oben so alleine mit sich selbst.
Die Tajinaste (Echium wildpretii), auf Deutsch auch als Teide-Natternkopf bekannt, ist ein Endemit der Insel Teneriffa und eine erstaunlich widerstandsfähige Pflanze, die im Winter wie im Sommer extremen Temperaturen standhält. Im Winter trotzen die Tajinaste Schnee und Minusgraden und im Sommer der trockenen Hitze.
Anfang Juni stehen die Tajinaste nun in voller Blüte. Zahlreiche Exemplare dieser besonderen Pflanze, die zu einem Symbol der Insel Teneriffa geworden ist, sind dann am Rande der dunklen Lavafelder zu bewundern. Aber auch andere Pflanzenarten im Nationalpark wie der Teideginster (Foto unten) blühen jetzt.

Fotos: EFE / miguel barreto
Fotos: EFE / miguel barreto

Die Zeit der Ausgangssperre hat der Natur des meistbesuchten Nationalparks Spaniens Ruhe und Einsamkeit geschenkt, was sie mit Bildern dankt, die eine Erholung der Fauna und Flora zeigen.
Der Biologe und Konservator des Nationalparks, José Luis Martín Esquivel, versicherte der Nachrichtenagentur EFE gegenüber, dass die besucherfreie Zeit an die Ursprünge des Parks erinnert habe, in denen nur wenige Personen dort unterwegs waren. „Die Fauna hat sich im ganzen Park ausgebreitet“, freute er sich.

Fotos: EFE / miguel barreto
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Jeden Frühling, wenn die Imker ihre Bienenstöcke in den Cañadas aufstellen, verdrängen Millionen von Bienen, die für die Produktion des berühmten Teide-Honigs sorgen, andere im Park heimische Insekten, die für die Bestäubung zuständig sind.
Die Pandemie hat das Aufstellen der Bienenkästen dieses Jahr verzögert, sodass die Insekten ungestört bestäuben konnten, berichtet Esquivel. Diese außerordentliche Situation werde sicher zu einer Vermehrung der Samen für die nächsten Jahre führen.
Die Zufahrten zum Nationalpark wurden vom Cabildo wieder freigegeben. Besucher sind angehalten, Sicherheitsvorschriften zu befolgen und auf Hinweise zu achten. Picknickplätze und Einrichtungen wie Informationszentren sind weiterhin geschlossen.

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