Einträglicher Blick in die Sterne


Wirtschaftsprofessor Juan José Díaz Hernández, Rafael Rebolo, der Direktor des IAC, und Anselmo Sosa, Projektleiter des IAC, (v.L.n.r. während der Pressekonferenz. FOTO: EFE

ULL-Studie erweist Rentabilität der Astrophysik

Teneriffa – Das Kanarische Astrophysikalische Institut (IAC) und die Universität La Laguna (ULL), haben gemeinsam in einer Pressekonferenz die Ergebnisse einer Studie über die wirtschaftlichen und sozialen Aus­- wirkungen der astrophysikalischen Projekte, die auf den Kanarischen Inseln durchgeführt werden, vorgestellt. Die Studie wurde durch eine Arbeitsgruppe der Universität La Laguna unter der Leitung des Wirtschaftsprofessors Juan José Díaz Hernández erstellt.

Der Sektor der Astrophysik auf den Kanaren besteht aus dem IAC, den zahlreichen Wissenschaftlichen Institutionen aus aller Welt, die in den kanarischen Observatorien arbeiten, den Unternehmen, welche diesen zuarbeiten und den Dienstleistungen, die im Zusammenhang mit den Observatorien erbracht werden.

Die Studie, die in Buchform veröffentlicht wurde, kommt zu dem Schluss, dass sich jeder Euro, der im Jahr 2016 in diese öffentlichen und privaten Unternehmen investiert wurde, mit 3,56 Euro im Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Kanaren niedergeschlagen hat.

Die Arbeit erfasst den wirtschaftlichen Beitrag des IAC und von über siebzig Institutionen aus 25 Ländern, die ihre Projekte im Observatorio del Teide, in Izaña auf Teneriffa, und im Observatorio del Roque de los Muchachos, in Garafía auf La Palma, durchführen sowie auch derjenigen Firmen, die sich der Versorgung dieser Einrichtungen und der Unterbringung, Gastronomie, Transport und sonstigen unterstützenden Dienstleistungen widmen. In diesem Sektor wurden 2016 rund 124 Millionen Euro umgesetzt und 1.554 Vollzeitarbeitsplätze standen direkt oder indirekt damit in Zusammenhang. Auf Teneriffa macht das 0,43% des BIP der Insel und 0,34% der Lohnarbeit aus, auf La Palma sind es gar 3,3% des BIP und 2,3% der Vollzeitstellen.

Garafía bleibt arm

Trotz der guten Zahlen, die den positiven wirtschaftlichen und sozialen Einfluss des astrophysikalischen Sektors auf den Kanaren belegen, gilt ausgerechnet Garafía, das Gemeinde- gebiet, in dem sich das Observatorium Roque de los Muchachos auf La Palma befindet, offiziell als die ärmste Ortschaft der Kanaren, mit einem durchschnittlichen Jahresbruttoeinkommen von 13.603 Euro.

Der Boden, auf dem die meisten der Teleskope stehen, wurde von der Gemeinde Garafía kostenlos zur Verfügung gestellt. Die höchste Zahlung, die für die Gemeinde je hereingekommen ist, sind 200.000 Euro für die Lizenz des neuen Cherenkov Telescope (CTA). Das Leben in der Gemeinde hat sich durch die Anwesenheit des Observatoriums nicht spürbar verbessert.

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