UNESCO nimmt die kleinste Kanareninsel in weltweites Netzwerk besonderer Geotope auf
Die Insel El Hierro wurde bei der 6th International Unesco Conference on Global Geoparks in Saint John, New Brunswick (Kanada) zum 60. Geopark in Europa erklärt. Verschiedene landschaftliche und geologische Besonderheiten sowie die Tatsache, dass El Hierro bereits seit dem Jahr 2000 Biosphärenreservat der UNESCO ist, und die unter Schutz stehenden Naturgebiete 60% der Inselfläche belegen, haben der Insel zu diesem Titel verholfen.
Die Kandidatur war Teil eines Maßnahmenbündels, welches die Inselregierung zusammen mit dem Ministerium für Industrie, Energie und Tourismus in Gang gebracht hatte, um die Folgen des unterseeischen Vulkanausbruchs im Jahr 2011 für die Inselbevölkerung abzumildern.
Die geologische Vielfalt und landschaftliche Schönheit, die Erfahrungen auf dem Gebiet der seismischen Aktivität, die Umweltprogramme, die Entwicklung der Landwirtschaft sowie der Anspruch, das weltweit erste Inselgebiet zu sein, das sich durch Erneuerbare Energien selbst versorgen kann, sind einige Punkte, die für die Entscheidung der UNESCO-Kommission ausschlaggebend waren.
El Hierros Cabildo-Präsident Alpidio Armas äußerte sich hocherfreut zu dieser neuen Auszeichnung durch die UNESCO. „Es erfüllt uns Herreños mit Stolz, dass unsere Insel zu einem weltweiten Vorbild an Nachhaltigkeit geworden ist und sich durch ihr außerordentliches Natur- und Kulturerbe als besonderes Urlaubsziel etabliert hat“, erklärte Armas und bedankte sich bei dem Fachteam, das die Kandidatur El Hierros erfolgreich durchgebracht hat.
Die Bewerbung der Insel um die Auszeichnung als Geopark im europäischen und globalen Netz erfolgte bereits im Rahmen der 11. Konferenz europäischer Geoparks im Oktober 2012 in Arouca (Portugal). Seither wurden eine ganze Reihe von Bauarbeiten und Projekten realisiert, um das Tourismusangebot der Insel dem der Geoparks anzupassen. Zu den durchgeführten Aktionen zählen die Instandsetzung der Zugänge und Umgebung der Cueva de la Pólvora, die Rückgewinnung des Kulturguts Fuente de Isora, die Eröffnung der Cueva de Guinea, des ersten Lavatunnels, der für Besucher zugänglich ist, die Verbesserung der Ausstattung des Besucherzentrums des Garoé-Baums und die Wiedereröffnung des Kulturparks El Julan mit geführten Besichtigungen.
El Hierro hebt sich nun als erster Geopark auf den Kanarischen Inseln als differenziertes Urlaubsziel ab und sichert sich gleichzeitig die Unterstützung der UNESCO und des Weltnetzes der Geoparks für zukünftige Projekte im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung.
Der Begriff „Geopark“ ist ein Prädikat für Gebiete, die über ein besonders reichhaltiges geologisches Erbe verfügen. Neben dem Schutz dieses Erbes und der Vermittlung geologischer Themen im Rahmen der Umweltbildung, gehört die nachhaltige Regionalentwicklung ebenso wie die wissenschaftliche Forschung innerhalb des Parks zu den Aufgaben eines Geoparks.
Derzeit (September 2014) sind 111 Geoparks aus 32 Ländern Mitglied dieses UNESCO-Weltnetzes.
Geoparks sind keine neue Kategorie von Schutzgebieten, sondern sie bieten die Möglichkeit, den Schutz von Landschaft und Naturdenkmälern mit Tourismus- und Regionalentwicklung zu verbinden. Seit 2004 gibt es eine weltweite Selbstorganisation der Geopark-Initiativen; dieses „Weltnetz der Geoparks“ arbeitet eng mit der UNESCO zusammen. Derzeit umfasst das Weltnetz über 60 Gebiete auf fast allen Kontinenten, mit Schwerpunkt Europa und China.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]