El Hierro ruft den Wassernotstand aus

Zu den Haupterzeugnissen der Landwirtschaft auf El Hierro gehört die Ananas. Die süße Frucht wird auf 140 Hektar im Valle de El Golfo angebaut. Foto: Moisés Pérez

Zu den Haupterzeugnissen der Landwirtschaft auf El Hierro gehört die Ananas. Die süße Frucht wird auf 140 Hektar im Valle de El Golfo angebaut. Foto: Moisés Pérez

Ein Grund sind die in den letzten Jahren zurückgegangenen Niederschläge

El Hierro – Sechs Monate lang gilt auf der kleinsten Kanareninsel der Ausnahmezustand, was die Wasserressourcen angeht. Cabildo-Präsident Alpidio Armas, der auch Vorsitzender des Inselwasserrats ist, rief Ende Mai den Wassernotstand aus. Die Wasserknappheit auf der Insel, die vor allem durch die in den vergangenen Jahren zurückgegangenen Niederschläge und die gestiegenen Temperaturen sowie die Verlängerung des Sommers bedingt sei, mache besondere Maßnahmen erforderlich, wird die Entscheidung aus dem Cabildo begründet. Der Wassernotstand wurde vorerst für die Dauer von sechs Monaten ausgerufen.

Hauptpfeiler der Wirtschaft El Hierros ist seit jeher der Primärsektor, denn auf der kleinsten Kanareninsel spielt der Tourismus erst in den letzten Jahren und auf der Basis einer nachhaltigen Entwicklung eine zunehmend wichtigere Rolle. In der Viehzucht ist der Bestand an Schafen, Kühen und Ziegen von Bedeutung; der Käse von El Hierro genießt einen ausgezeichneten Ruf.

Die Landwirtschaft konzentriert sich vor allem auf das Tal von El Golfo, wo auf großen Plantagen Ananas gedeihen. Aber auch Bananen und andere tropische Früchte wie Papaya, Avocado und Mango werden auf El Hierro angebaut.
In den kommenden Monaten wird die Inselverwaltung aufgrund der drohenden Wasserknappheit verschiedene Maßnahmen umsetzen, um einen verantwortungsvollen und sparsamen Wasserverbrauch zu fördern.

Unter anderem soll die Wassernutzung in der Landwirtschaft eingeteilt und eine Kampagne zur Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit den Wasserreserven durchgeführt werden. Der Wasserverbrauch soll strenger kontrolliert werden und bei festgestellter Verschwendung drohen Preiserhöhungen und Bußgelder. Außerdem will das Cabildo auf mobile Entsalzungsanlagen setzen und reparaturbedürftige Infrastrukturen zur Wasserlagerung ausbessern lassen. Ungenutzte oder bislang nicht rentable Brunnen und Stollen sollen in Absprache mit den Eigentümern wieder genutzt werden.

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