Emotionsgeladene Trauerfeier


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Kronprinz Felipe verlieh posthum einen Orden

Cristo Ancor Cabello wurde ein Staatsbegräbnis zuteil. Doch das bringt ihn seiner Familie auch nicht wieder.

Mehr als die Anwesenheit von Kronprinz Felipe, Präsident José Luis Rodríguez Zapatero, Verteidigungsministerin Carme Chacón und weiteren Regierungsvertretern wird die im Schmerz versteinerte Mutter im Gedächtnis bleiben, die während der Zeremonie die Staatsfahne, die den Sarg bedeckt hatte, die Soldatenmütze ihres getöteten Sohnes und den Orden in den Händen hielt, der Cabello posthum verliehen wurde.

Kronprinz Felipe persönlich zeichnete den Gefallenen mit der Medaille für militärische Verdienste mit rotem Band aus. Es ist nicht der erste Orden, den Cabello erhielt. 2003 war er bereits mit der spanischen Infanterie im Libanon stationiert, wo er mit einem UN-Orden ausgezeichnet wurde.

Vor Beginn der Trauerfeierlichkeiten, die vom militärischen Erzbischof Juan del Río Martínez und dem Bischof von Gran Canaria, Francisco Cases Andreu zelebriert wurden, hatten Prinz Felipe und die Regierungsvertreter den Angehörigen ihr Beileid und solidarisches Mitgefühl ausgedrückt.

Zu den Klängen des Trauermarsches wurde der mit der spanischen Flagge bedeckte Sarg von acht Brigadieren in den Appellhof der Kaserne von La Isleta (Gran Canaria) getragen, wo die Flagge auf Halbmast wehte.

Soldaten wie Cabello, so Erzbischof del Río in seiner Trauerrede, seien ein Symbol dafür, dass Spanien „den Blick nach vorn richtet und den großen internationalen Problemen nicht ausweicht.“ Man dürfe nicht in dem Bestreben nachlassen, die Gewalt, die in Ländern wie Afghanistan herrscht, zu bekämpfen: „Wenn wir den Terrorismus nicht bekämpfen, werden wir zu seinen Sklaven.“

Taliban-Führer gefallen

Gulam Yahya Siah-o-Shani, Chef einer Gruppe der aufständischen Taliban, ist wenige Tage nach dem Tod von Cabello bei einem Zusammenstoß internationaler und afghanischer Truppen mit den Aufständischen ums Leben gekommen. Er fand den Tod im Guzara-Distrikt, in der Nähe der Stelle, wo die Mine hochging, die Cabello das Leben gekostet hat.

Zwar wurde von NATO-Seite mitgeteilt, dass der auch unter dem Namen Akbari bekannte Taliban-Führer mit seiner Gruppe Minen auf den Fahrtrouten gelegt hat, doch konnte nicht bestätigt werden, ob er direkt für den Tod des spanischen Gefreiten verantwortlich sei.

Die NATO-Truppen hoben das Versteck der aufständischen Gruppe aus und zerstörten sämtliche Waffen, die sie dort vorfanden.

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