Ende gut, alles gut


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Die Gefährdung des Skulpturenparks „Los Cardones“ ist beendet

Es wird keinen Bulldozer mehr geben, der den Skulpturenpark, wie geplant, durch Straßen in drei Teile zerstückeln sollte. Die entsprechenden Bebauungspläne gehören der Vergangenheit an.

Diese Nachricht stammt vom Bürgermeister des Ilustre Ayuntamiento Granadilla de Abona, Jaime González Cejas höchstpersönlich, verkündet bei seinem Besuch des Parks am 14.02.2014 zusammen mit sieben Personen seines Kabinetts. Er zeigte sich tief beeindruckt von den bisher geleisteten Arbeiten. Nun ist das Rathaus erfreut über die kulturellen Möglichkeiten, die der Park bietet. Initiiert hat das die Neugründung der „Fundación Canaria Gernot Huber“ mit der Registernummer 307, die bei einem Empfang am 28. März 2014 vom Parkgründer Gernot Huber und dem Bürgermeister von Granadilla vor geladenen Gästen sowie Presse, Funk und Fernsehen der kanarischen Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Entsprechende Berichte veranlasste das Ayuntamiento schon in der Zeitung EL DIA sowie bei Facebook.

Zu dem langwierigen Prozess einer 2. Stiftungsgründung haben sich Ina und Gernot Huber entschlossen, um den Park besser zu schützen und den Privatbesitz in das Eigentum dieser Stiftung zu überführen. Nun wird dieser Schritt auch damit belohnt, so hat der Rat der Gemeinde beschlossen, dass die Zufahrt von der TF 64 zur Finca „Los Cardones“ ab diesem Tag offiziell den Namen „Calle Gernot Huber“ tragen soll und damit besser auffindbar sein wird.

Welch ein erfreuliches Ergebnis nach neun Jahren Ungewissheit, in der der Park laut Bebauungsplan aufgeteilt und mit bis zu elf Stockwerke hohen Wohnblocks umgeben werden sollte (das Wochenblatt berichtete). Man hätte der vor sechs Jahren verstorbenen Mitgründerin des Parks Gisela Huber gewünscht, diese Wende mitzuerleben. Nun bringt Gernot Hubers neue Ehefrau Ina Huber-Stomberg mit ihrer Erfahrung als vormalige Hoteldirektorin auf La Gomera die besten Voraussetzungen mit, den Park zu pflegen und weiter mit neuen Kunstwerken zu bereichern.

Tatsächlich hat die Stiftung trotz der Bedrohung zur Auflösung nie aufgehört, weiterzumachen. Allein in den letzten Monaten entstanden neben drei Arbeiten des Gründers selbst mehrere neue Skulpturen. Darunter die ganz unterschiedlich angepackte Gestaltung zweier Skulpturen mit dem Titel „Engel“ der Israelin Rani Sasson sowie des russischen Bildhauers Alexey Shvarkov. Die bunte und sechs Meter hoch aufragende Arbeit „Der Ideenfänger“ von dem Kärntner Klaus Brandner wurde unlängst im Wochenblatt vorgestellt. Die letzte Skulptur mit dem Titel „Ein Freund“, des Hamburger Bildhauers Yves Rasch, aus heimischem Tuffstein gehauen, wurde am 8. Februar 2014 im Beisein des Kapitäns der Gorch Fock mit neun seiner Offiziere ganz traditionell mit Sekt getauft. Die Segler waren bei ihrem Aufenthalt in Santa Cruz de Tenerife einer Einladung von Ina und Gernot Huber gefolgt und so begeistert, dass sie die Gastgeber und deren Freunde zu einem Gegenbesuch auf das Schiff einluden. Fregattenkapitän Nils Brandt, der dort demnächst das Kommando übernehmen wird, führte seine Gäste persönlich bis in den hintersten Winkel des Segelschulschiffs.

Der emeritierte Cabildo-Präsident Ricardo Melchior bezeichnete einst den Park als touristisches Highlight für den Süden der Insel, der kulturell gegenüber dem Norden der Insel benachteiligt war. Tatsächlich wurde der Park, bekannt gemacht durch Reiseführer, Presse- und Fernsehberichte, bisher hauptsächlich von Touristen angenommen.

Nun soll der Skulpturenpark durch die Gründung der kanarischen Stiftung mehr und mehr auch in der hiesigen Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Es ist geplant, in der für den Süden attraktivsten Jahreszeit November bis April Kinder, Schüler und Studenten mit Kunst vertraut zu machen. Gegenwärtig kann der Park von Gruppen nach telefonischer Anmeldung besucht werden. An häufigeren Tagen der offenen Tür – bislang nur einmal im Jahr – sollen in Zukunft alle Bürger gegen eine Spende für die Künstler Zutritt erhalten, wobei Jugendliche freien Eintritt haben werden. Auch die Einwohner von San Isidro sind bei ihrem ersten Besuch zu einem freien Eintritt eingeladen.

Bei alldem soll der Park aber ein Ort der Ruhe und Entspannung bleiben. Massenaktivitäten sind nicht vorgesehen. Damit wird er sich natürlich kostenmäßig nicht selbst tragen können. Die Gründer haben sich entschlossen, ihn auch weiterhin ohne öffentliche Mittel zu unterhalten nach dem Leitgedanken des Parkgründers: „In einer Zeit, in der staatliche Kunstförderung und uneigennütziges Kunstsponsoring der Wirtschaft seltener geworden sind, sind die Bürger selbst gefordert. Ich habe mich daher entschlossen, meinen Immobilienbesitz in eine kunstfördernde Stiftung einzubringen und die damit verbundenen Aktivitäten durch ein Stiftungsvermögen zu unterhalten. Ich gebe damit der Gesellschaft das zurück, was ich mit meiner internationalen Designtätigkeit erarbeitet und gewonnen habe“.

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