Epidemie-Höhepunkt ist noch nicht erreicht


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Die Grippewelle greift weiter um sich

Die Grippeerkrankungen nahmen Ende Januar weiter zu. Laut dem Gesundheitsressort wurde in der Woche vom 19. bis zum 25. Januar bereits eine Rate von 229 Grippe-Fällen auf 100.000 Einwohner verzeichnet. (Zum Vergleich: Die Schwelle zur Grippe-Epidemie war in diesem Winter bei 58 Fällen festgelegt worden).

Madrid – Am stärksten betroffen waren Babys und Kleinkinder unter 4 Jahren. Über 65-Jährige waren am wenigsten betroffen, wohl wegen der hohen Impfbeteiligung der Senioren.

Domingo Núñez, Leiter der Abteilung Epidemiologie und Vorbeugung im kanarischen Gesundheitsressort, prophezeite in einem Radio-Interview, „das Schlimmste steht uns noch bevor“. Zwar sei das diesjährige Grippe-Virus nicht sonderlich komplex, doch verkomplizierten sich die Kranheitsverläufe häufig durch die Verbindung mit anderen Atemwegserkrankungen, bedingt durch den Calima oder eine chronische Erkrankung. Auf jeden Fall sei die derzeitige Grippewelle stärker als im letzten Jahr, als maximal 170 Fälle auf 100.000 Einwohner registriert worden seien. Núñez sprach von einer Epidemie und schloss einen Anstieg auf 300 Fälle pro 100.000 Einwohner nicht aus. Umso mehr forderte der Seuchenexperte chronisch Kranke und Senioren zur Impfung auf.

Spanienweit war die Rate in der dritten Januarwoche auf 213 Grippe-Fälle je 100.000 Einwohner gestiegen, wie das Gesundheitsinstitut Carlos III. bekanntgab. In Asturien, der am stärksten betroffenen Region, wurde sogar eine Rate von 467 Krankheitsfällen auf 100.000 Einwohner registriert. Weil die Zahl der grippebedingten Todesfälle auf 20 gestiegen war, sprachen die Gesundheitsexperten mittlerweile von einer „exzessiven“ Mortalität.

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