Jugendliche, die beim Löschen eines Feuers im Barranco de Santos halfen, entdeckten Seesäcke mit verwesten menschlichen Überresten
Teneriffa – Nur einen Monat nach dem makaberen Fund der zerstückelten Leiche eines 40-jährigen Brasilianers, die in zwei Koffern im Hafenbecken vor Valleseco geborgen wurden, kam es, kaum zwei Kilometer entfernt, erneut zu einem grausigen Fund. Dieses Mal handelt es sich um die Leiche einer Frau, die ebenfalls zerteilt und in zwei Seesäcken verpackt im Barranco de Santos im Santacrucer Stadtteil La Salud lag und von einer Gruppe Jugendlicher entdeckt wurde.
Im Gegensatz zu dem Toten im Hafen, der nur wenige Tage zuvor mutmaßlich von seinem Sohn getötet worden war (das Wochenblatt berichtete), ist die Frauenleiche weitgehend skelettiert und könnte schon mehrere Jahre dort gelegen haben.
Der Barranco de Santos zieht sich quer durch die Inselhauptstadt Santa Cruz von den Ausläufern des Anaga-Gebirges aus, vorbei am Heliodoro-Stadion und dem Afrikamarkt, bis hinunter zur Plaza de Europa am Hafen. Mehrere Brücken überqueren die Schlucht, deren Grund teils mit kargem Gestrüpp bewachsen und teils mit Schotter bedeckt ist. Einige Höhlen und Nischen werden von Obdachlosen als Unterschlupf genutzt.
Ein Brand im Gestrüpp neben dem Camino de la Ermita de La Candelaria, einem Weg, der nahe der Brücke Puente de Javier Loño Pérez an der südlichen Wand der Schlucht hinab auf den Grund des Barranco de Santos führt, erforderte am 7. Juli den Einsatz der Feuerwehr. Die Bewohner eines Hauses mussten evakuiert und mehrere Fahrzeuge in Sicherheit gebracht werden. Eine Gruppe von sieben Jugendlichen, die gekommen waren, um die Löscharbeiten zu beobachten und aktiv halfen, die Flammen einzudämmen, entdeckten dabei in einer der Höhlen, die sich unterhalb der Brücke befinden, zwei Seesäcke. Neugierig geworden, öffneten sie einen davon und daraus rollte ihnen sogleich ein menschlicher Totenschädel entgegen. Die Jungen versetzten auch der zweiten Tasche einige Stupser und diese öffnete sich so weit, dass sie sehen konnten, dass sich darin weitere Körperteile befanden, die sich im Zustand fortgeschrittener Verwesung befanden. Darauf hin verständigten sie die Polizei, die wegen des Brandes schon vor Ort war.
Die Leichenteile wurden in das Rechtsmedizinische Institut gebracht, wo die Autopsie Hinweise auf die Identität des Opfers erbringen soll. Schon bekannt ist, dass es sich um eine Frau mittleren Alters handelt, die eines gewaltsamen Todes gestorben ist. Der Schädel weist ein großes Loch auf, das von einem Geschoss oder einem spitzen Gegenstand verursacht sein könnte. Die Polizei ist zuversichtlich, das Opfer bald anhand der DNA und des Gebisses identifizieren und die Todesumstände aufklären zu können. Zurzeit wird untersucht, ob die DNA mit der einer seit fünf Jahren vermissten Frau übereinstimmt.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]