Erschreckende Tendenz


2004 entschieden sich 73% mehr Spanierinnen für eine Abtreibung als 1995

In den vergangenen zehn Jahren ist die Anzahl der in Spanien praktizierten Abtreibungen um 73% gestiegen. Wie das spanische Gesundheitsministerium jetzt bekannt gab, ließen 1995 rund 49.000 Frauen eine Abtreibung vornehmen, während es 2004 schon 84.985 waren.

Madrid – Die Statistik lässt keinen Zweifel an einer erschreckenden Tendenz: immer mehr Schwangerschaften enden in einer Abtreibung. Besonders betroffen sind Minderjährige. 52% der Schwangerschaften von unter 18-Jährigen wurden 2004 unterbrochen, 1995 waren es 37,2%. Von den fast 85.000 Abtreibungen wurden über 73.000 in Privatkliniken vorgenommen.

Aus den Daten des Gesundheitsministeriums ist außerdem ersichtlich, dass 2004 rund 61% der Abtreibungen vor der achten Schwangerschaftswoche durchgeführt und zu 96% gesundheitliche Probleme der Mutter als Begründung angegeben wurden.

64% der Frauen, die sich für eine Abtreibung entscheiden, sind nicht verheiratet und verfügen über einen mittleren Bildungsgrad.

Madrid und Balearen

Auf die Autonomen Regionen verteilt werden die meisten Schwangerschaftsunterbrechungen in der Region Madrid und auf den Balearen vorgenommen. Am wenigsten betroffen sind hingegen das Baskenland, Galicien und die Exklaven Ceuta und Melilla.

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