María Gámez war zuvor Regierungsgesandte in Málaga und hat sich u.a. bei der Leitung der Bergungsaktion des kleinen Julen bewährt
Madrid – Zum ersten Mal in der 175-jährigen Geschichte der Guardia Civil hat eine Frau die Leitung dieses militärisch organisierten Polizeikorps übernommen. Am 22. Januar trat María Gámez ihr neues Amt im Rahmen eines Festaktes unter der Leitung von Innenminister Fernando Grande-Marlaska an.
Die studierte Juristin war zuvor Delegierte der Zentralregierung in Málaga. Innerhalb ihrer Amtszeit ereignete sich vor fast genau einem Jahr der Unglücksfall, bei dem der zweijährige Julen Roselló beim Sturz in ein Brunnenbohrloch ums Leben kam. Gámez oblag die Leitung der 13-tägigen Bergungsaktion, eine Aufgabe, bei der sie eng mit der Guardia Civil und Innenminister Grande-Marlaska zusammenarbeitete. Im Verlauf ihrer Karriere bekleidete Gámez verschiedene Funktionen u.a. im Büro des Volksanwaltes sowie in der andalusischen Regionalverwaltung. Ab dem Jahr 2004 übernahm sie auch politisch Ämter für die PSOE als Delegierte der andalusischen Regionalregierung in Málaga und als Kandidatin für das Bürgermeisteramt der Stadt.
María Gámez wurde 1969 als elftes Kind des Leuchtturmwärters von Estepona an der andalusischen Mittelmeerküste geboren. Sie studierte Jura und bestand die Aufnahmeprüfung für den Verwaltungsdienst der andalusischen Regierung. Die überzeugte Feministin orientierte sich bei ihrem Werdegang an Vorbildern wie Simone de Beauvoir und der spanischen Juristin Victoria Kent (1891-1987). Letztere war die zweite Frau, die Mitglied der Spanischen Anwaltskammer wurde, und übernahm 1931 als erste Frau die Generaldirektion der spanischen Justizvollzugsanstalten.
In dieser Tradition ist María Gámez nun die erste weibliche Führungskraft, welche die Generaldirektion der Guardia Civil übernimmt. In einer Pressekonferenz äußerte sie dazu: „Es ist eine Ehre und eine große Verantwortung.” Wichtig sei es jedoch nicht, die erste, sondern vielmehr nicht die letzte Frau zu sein, die ein solches Amt übernimmt.
Bisher hat sich Gámez noch nicht zu den Leitlinien ihrer künftigen Amtsführung geäußert, sie erklärte jedoch: „Man muss die Institution so respektieren, wie sie ist, und auf dieser Grundlage sehen, was man verbessern kann.”