Es könnte auch anders gehen …


Öffentliche Angestellte propagieren härteren Sparkurs statt Steuererhöhungen

Die Entscheidung der kanarischen Regierung, das Finanzloch insbesondere durch Steuererhöhungen zu stopfen (das Wochenblatt berichtete), sorgt weiterhin für regen Protest. Eine Gruppe öffentlicher Angestellter, die die Kürzungen der eigenen Gehälter strikt ablehnt, stellte jüngst einen alternativen Sparplan auf, der das nötige Geld durch mehr Einsparungen locker machen könnte.

Unterm Strich könnten bei Anwendung dieses Planes eine Milliarde Euro eingespart werden, so die Berechnung der Beamten.

Einer der Vorschläge läuft darauf hinaus, den Ombudsmann abzuschaffen und dadurch der autonomen Region drei Millionen Euro zu ersparen.

Weiterhin raten die Beamten zu einer Reduzierung oder Abschaffung des Steuersparmodells für Unternehmen RIC, sodass rund 550.000 Euro in die Kassen fließen würden.

Würden die Sondervergütungen für hohe Posten gekürzt oder abgeschafft, kämen weitere 100.000 Euro hinzu.

Mit der Streichung der von den Beamten als „überflüssige Ausgaben“ bezeichneten Posten könnten sogar 50 Millionen Euro gespart werden. Darunter fallen z.B. die Werbekampagne und die Feier zum Regionalfeiertag Día de Canarias.

Weiterhin könnten die Beraterposten abgeschafft werden, deren Aufgaben nach Meinung der Beamten sehr gut auch von ihnen selbst geleistet werden könnten, mit dem Ergebnis, dass die Region über weitere 3,2 Millionen Euro verfügen würde.

Auch die öffentlichen Unternehmen der Kanaren kamen ins Visier der Sparfüchse. Demnach könnten durch deren Reduzierung, Schließung bzw. Übergabe an private Investoren jährlich bis zu 200 Millionen Euro Betriebskosten weniger anfallen.

Ebenso soll es der Informatik an den Kragen gehen. Statt Ausgaben für Software, Lizenzen und Wartung könnte z.B. freie Software verwendet und vier Millionen Euro eingespart werden.

Darüber hinaus schlugen die Beamten eine Reduzierung der parlamentarischen Ausgaben (25 Millionen Euro in diesem Jahr), die Streichung von Subventionen an Unternehmerverbände, Parteien und Gewerkschaften und die Abschaffung der Geschäftshandys vor.

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