„Es müssen auf der Welt noch andere Mauern fallen“


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Zapatero in Berlin:

„Wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass es auf der Welt noch andere Mauern gibt, die ebenfalls fallen müssen“, erklärte der spanische Präsident José Luis Zapatero. Ebenso wie seine Amtskollegen aus den EU-Ländern nahm er an den Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin teil.

Madrid/Berlin/Sopot – Offenbar erinnerte er sich besonders an die Mauer, die Israelis und Palestinenser trennt, und die er bei seiner kürzlichen Reise in den Nahen Osten selbst in Augenschein nehmen konnte.

Der Präsident war zu einem offiziellen Besuch in Polen bevor er nach Berlin weiterreis­te. Er traf sich mit dem Minis­terpräsidenten Donald Tusk in dem Badeort Sopot in der Nähe von Danzig. In den Werften von Danzig entstand Anfang der achtziger Jahre die Gewerkschaft Solidarität. Sie wurde sozusagen die Lanzenspitze einer demokratischen Bewegung, welche die Grundmauern der kommunistischen Regime in Osteuropa erschütterte.

Bei einer Pressekonferenz, die er gemeinsam mit dem polnischen Präsidenten abhielt, unterstrich Zapatero den bedeutenden Beitrag, den Polen bei der Wiedererlangung der Freiheit geleistet hat. Er sprach über seine persönlichen Eindrücke jener Ereignisse vor 29 Jahren. „Es ist sehr schwierig sich vorzustellen, dass ein so gewaltiges Imperium in so kurzer Zeit zusammenbrach und zwar auf absolut friedliche Art und Weise“, sagte er wörtlich.

Auch in Spanien sei vor nicht all zu langer Zeit eine Mauer gefallen, die vierzig Jahre lang bestand, und eine schwere Last in der Geschichte des Landes war und die erst im Jahr 1975 nach dem Tod des Diktators verschwand, erklärte er in Anspielung auf das Franco-Regime.

Donald Tusk erinnerte seinerseits daran, dass die demokratische Regierung Polens eine der ersten war, welche die Wiedervereinigung Deutschlands unterstützt habe, obwohl sein Land ausreichend historische Gründe hatte, sie abzulehnen.

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