Es tut weh, als minderwertiger Mensch behandelt zu werden


Foto: Pixabay

Nach einem heftigen Sturz in meiner Wohnung ließ ich mich in die Notaufnahme fahren, zur Abklärung der Schmerzen.

Bei der Anmeldung legte ich meine blaue Krankenkarte den beiden jungen Damen am Empfang vor, von denen eine blonde sehr gut deutsch sprach, aber leider sehr unfreundlich war und mir auch nicht ihren Namen nennen wollte.

Da ich der spanischen Sprache nicht mächtig bin, bat ich um einen Dolmetscher. Unwirsch erklärte mir die blonde Dame, dass für mich kein Dolmetscher zur Verfügung stehe, ich ihn auch nicht zu beanspruchen habe, oder ihn bezahlen müsste.

Erschrocken und traurig zuckte ich zurück, zumal ich das schon anders erlebt hatte, als ich noch eine private Krankenversicherung hatte. Nun bin ich 81, und keine Versicherung nimmt mich mehr. Zum Glück hatte mein Sturz keinen ernsthaften Schaden angerichtet, was eine kurze Untersuchung ergab.

Hinzufügen möchte ich noch, dass ich mich hier seit Jahren vollkommen integriert fühle bei meinen spanischen Freunden und Mitbewohnern, alle hier vorgeschriebenen Papiere besitze und sogar jährlich eine hohe Steuer bezahle.

Als i-Tüpfelchen dieses traurigen und ärgerlichen Tages ging ich auf dem Rückweg zu meiner Bank, um nach langer Zeit wieder einen Kontoauszug zu holen, was am Automaten nicht klappte, sodass ich am Schalter um meine Kontodaten v0n vier Monaten bat. Ich bekam ihn wie immer, musste aber vier Euro dafür bezahlen! Na toll! Dieser Service war bisher kostenlos .

Ulla Biewald
Puerto de la Cruz

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