ETA-Chef im Visier der Fahnder


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Spektakulärer Autoraub bei Paris

Am 16. März war es in Dammarie-lès-Lys in der Nähe von Paris zu einem spektakulären Raub durch ETA-Mitglieder gekommen.

Paris/Madrid – Zwei Männer und eine Frau mit langen blonden Haaren überfielen einen Autohandel, fesselten den Verkäufer und sperrten ihn ein. Daraufhin kamen weitere Komplizen, und zusammen flüchteten sie in vier Autos. Sie wählten nicht die teuersten Wagen sondern die unauffälligsten: einen Peugeot 307, einen Laguna, einen Renault Espace und den BMW des Ver­­käufers. Als sie das Geschäft verließen, wurde der Alarm ausgelöst, woraufhin eine Patrouille von vier Polizisten die Bande auf einer kleinen Straße stellen konnte. Es kam zu einem Schusswechsel, bei dem der Polizeibrigadier Jean-Serge Nérin getötet wurde. Einer der Bande, Joseba Fernández As­purz, wurde festgenommen, die anderen konnten entkommen.

Die Polizei ist davon überzeugt, dass Mikel Carrera Sarobe, der aktuelle Chef der ETA, an der Aktion beteiligt war. Man hat zwar seine Fingerabdrücke in keinem der zurückgelassenen Fahrzeuge finden können, aber die Vorgehensweise „trägt seine Handschrift“, wie Polizeiquellen wissen wollen. Carrera ist Nachfolger von Ibon Gogeaskoetxea, der Anfang des Jahres in der Normandie verhaftet wurde. Bei dieser Verhaftung stellte die französische Polizei auch mehrere Autos sicher, so dass der ETA in Nordfrankreich offenbar Fahrzeuge fehlten, was sie zu dem Raub veranlasste. Vermutet wird auch, dass die Fahrzeugbeschaffung als Vorbereitung einer neuen, größeren Operation zu werten sein könnte. Die Polizei geht davon aus, dass ETA durch die intensive Polizeiarbeit der letzten Monate, bei der mehrere ETA-Mitglieder verhaftet werden konnten (das Wochenblatt berichtete), unter massivem Druck steht.

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