Vier Terroristen waren Anfang März verhaftet worden
Trotz des unbegrenzten Waffenstillstands, den die Terror-Organisation vor einigen Monaten ausgerufen hat, geht der Kampf der spanischen und französischen Sicherheitskräfte gegen den Terrorismus weiter.
Bilbao – In den ersten Märztagen konnten in Vizcaya vier Männer einer Zelle der ETA festgenommen werden, die rund 200 Kilo Sprengstoff sowie zwei Feuerwaffen versteckt hatten. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um sogenannte „Legale“, also Personen, die noch nicht aktenkundig sind, und augenscheinlich ein normales Leben führten.
In den frühen Morgenstunden des 1. März waren in Bilbao zwei Frauen und ein Mann verhaftet worden und in der benachbarten Ortschaft Galdakao später noch ein weiterer Mann, alle vier im Alter zwischen 31 und 37 Jahren. Bei den nachfolgenden Hausdurchsuchungen wurden dann der Sprengstoff und die Waffen gefunden.
Die Polizeiaktion konnte aufgrund der Dokumente durchgeführt werden, die seinerzeit bei den beiden Ex-Chefs der ETA Garrikoitz Azpiazu alias Txeroki und Mikel Kabikoitz Carrera Sarobe „Ata“ bei deren Verhaftung im französischen Baskenland 2008 bzw. 2010 gefunden wurden Wie die Unterlagen besagen, haben die Mitglieder der Zelle direkte Anweisungen von der Führungsspitze erhalten und es wird nicht ausgeschlossen, dass ihre Aktionen bis in das Jahr 2002 zurückgehen.
Zwei Morde eingestanden
Letzte Meldungen besagen, dass einer der Verhafteten, dessen Name mit Iñigo Zapirain angegeben wird, seinem Pflichtverteidiger gestanden hat, mit seiner Gruppe mindestens vierzehn Anschläge verübt zu haben, zwei mit Todesopfern. Der Polizei-Inspektor Eduardo Puelles wurde im Juni 2009 durch eine Haftbombe getötet, die unter seinem Auto angebracht worden war. Ein Jahr zuvor, im September 2008 starb der Soldat Luis Conde de la Cruz, als ein mit Sprengstoff beladener Lieferwagen explodierte, der zuvor in Frankreich gestohlen worden war.
Umfangreiches Material über mögliche Opfer, wie Richter und Mitglieder der baskischen Polizei waren von der Zelle seit mindestens 2006 zusammengetragen worden, zahlreiche Informationen kamen aus Frankreich. Offenbar haben die Terroristen jedoch festgestellt, dass die geplanten Aktionen nicht durchführbar waren und das „Informationsmaterial“ archiviert.
Ein weiterer Anschlag, an dem Zapirain beteiligt war und den er „gebeichtet“ hat, war die Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Autos vor der Kaserne der Guardia Civil in Burgos. 66 Personen wurden dabei teilweise schwer verletzt. Vor dem Gebäude des Verteidigungsministeriums in Logroño hatte die Gruppe ebenfalls ein Sprengstoff-Auto abgestellt, das jedoch rechtzeitig deaktiviert werden konnte. Weitere Bombenanschläge auf Fernseheinrichtungen in Bilbao, Kantabrien und Navarra, auf ein Materiallager der spanischen Sozialversicherung sowie auf das Gericht von Sestao gehen auf der Konto der Terrorzelle.
Die Familie des 2009 getöteten Inspektors Eduardo Puelles hat ihre Genugtuung darüber geäußert, dass seine Mörder endlich dingfest gemacht werden konnten.
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