Anschlagsziel: die Kio-Türme
Mit der Festnahme der Zelle Otazua am 2. März in Bilbao gelang der spanischen Polizei ein schwerer Schlag gegen die Terrororganisation ETA.
Madrid – Danach wurde bekannt, dass Otazua im Jahr 2010 einen Bombenanschlag gegen die Türme Kio in Madrid verüben sollte.
Der Anschlag wurde vereitelt, als eine Patrouille der Guardia Civil am 9. Januar 2010 im grenznahen Bermillo de Sayago bei Zamora einen Lieferwagen auf dem Weg nach Portugal abfing, der elektronisches Material geladen hatte. Am Steuer saß das vermutliche ETA-Mitglied Garikoitz García Arrieta. Doch sowohl García Arrieta als auch dem ihn in einem anderen Wagen folgenden Iratxe Yáñez gelang die Flucht nach Portugal, wo sie jedoch nur Stunden später festgenommen wurden. Erst nach Auffliegen des „Kommandos“ Otazua wurde bekannt, dass sich dieser Lieferwagen auf dem Weg nach Portugal befunden hatte, um dort den Sprengstoff für ein Attentat gegen die Kio-Türme in Madrid aufzunehmen. ETA hatte im portugiesischen Obidos ein Haus gemietet und fabrizierte dort Bomben. Am 4. Februar 2010 stürmte die Polizei das Gebäude und fand 1.300 kg hochexplosives Material. Nach dem von ETA-Chef Mikel Carrera Sarobe alias Ata aufgestellten Plan hätte der Lieferwagen in Obidos mit einer Bombe präpariert, nach Spanien zurückgebracht und der Zelle Otazua übergeben werden sollen. Die Otazua-Mitglieder hätten den Lieferwagen nach Madrid gefahren, ihn vor den Türmen Kio im Zentrum abgestellt und die Bombe gezündet.
Hierbei handelt es sich um den zweiten vereitelten Attentatsversuch im Zentrum von Madrid. Bereits im Dezember 1999 hatte ETA zwei mit Sprengstoff versehene Lieferwagen nach Madrid geschickt, um diese in der Nähe der Türme hochgehen zu lassen. Doch eine Patrouille der Guardia Civil hatte die Wagen vor ihrer Ankunft in der Hauptstadt abgefangen. Im Jahr 2007 hatte sich das Kommando Elurra nach Madrid begeben, um in der Hauptstadt einen „geeigneten“ Ort für ein Bombenattentat auszukundschaften.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]