Pedro Sánchez verlangt umgehend einen nationalen Kongress, um einen neuen Generalsekretär zu wählen.
Valencia – Mehr als tausend Mitglieder und Sympathisanten der PSOE feierten in Xirivella bei Valencia die „Rückkehr“ von Pedro Sánchez. Der war bekanntlich am 29. Oktober, kurz vor der Abstimmung über die Investitur Rajoys, von seinem Abgeordnetenposten zurückgetreten, weil er die Maßgaben der Partei – sich der Stimme zu enthalten – nicht befolgen wollte (das Wochenblatt berichtete). Vor seinen Anhängern stellte er jetzt die Arbeit der Kommission infrage, welche die Geschäfte der Partei führt, bis ein neuer Vorstand gewählt wird. „Eure Zeit ist abgelaufen“ ließ er die Kommission wissen und verlangte eine umgehende Einberufung der Generalversammlung, die einen neuen Führer der Partei wählen soll und für die noch immer kein Datum genannt worden ist. Um diesen Posten will Sánchez sich erneut bewerben.
„Meine ersten Worte richten sich an die Personen, die in Ferraz (die Parteizentrale d.Red.) sitzen. Wir wollen endlich einen Kongress, der einen Wechsel bringt, und die Einheit der PSOE“, rief er unter dem Jubel der Anwesenden, die Plakate mit der Aufschrift „Kongress sofort“ trugen.
„Eure Zeit ist vorüber, das sage ich der Verwaltungskommission und das mit allem Respekt und der Solidarität eines „Basismitglieds“ der Partei. Eine Kommission ist nicht dafür da, um eine Partei zu führen, sondern um einen Kongress einzuberufen“. Je länger es dauere mit diesem Kongress, umso besser sei es für Rajoy, denn eine PSOE ohne Führer könne die Interessen der Wähler nicht vertreten, äußerte Sánchez an anderer Stelle.
Das Treffen mit seinen Anhängern musste Pedro Sánchez trotz des Regenwetters unter freiem Himmel abhalten, denn der vorgesehene Veranstaltungsort, das Auditorium mit 350 Sitzplätzen, hatte sich angesichts des großen Andrangs als zu klein erwiesen.
Weitere Forderungen des Ex-Führers der Sozialisten an die provisorische Parteileitung wurden von seinen Anhängern mit frenetischem Applaus begleitet.
Er forderte diese auch auf, gegen die Kostenobergrenze und den Etat der Regierung zu stimmen. „Wenn Rajoy mit Neuwahlen droht, davor brauchen wir uns nicht zu fürchten“, erklärte er an anderer Stelle. „Die PSOE muss erfüllen, was sie versprochen hat. Und wenn wir Nein zu Rajoy sagen, müssten wir auch mit Nein stimmen“, warf er erneut seiner Partei vor.
Nach der Aufgabe seines Abgeordnetenmandats hatte Sánchez sich kaum in der Öffentlichkeit gezeigt, mit Ausnahme seiner USA-Reise anlässlich der dortigen Wahlen. Er bat um Verzeihung für die begangenen Fehler und hat die PSOE zur Selbstkritik aufgerufen.
„Wir sind nur in der Lage, die Partei wieder zu einen, wenn wir auf die Stimmen unserer Anhänger hören“!
Mehr als nur ein Kandidat
„Es gibt noch keine formelle Kandidatur für den Posten des Generalsekretärs, und ein Datum für den Kongress steht auch noch nicht fest“, erklärte Javier Fernández, der Präsident des Verwaltungsrates, „doch ich bin davon überzeugt, dass es nicht nur eine Kandidatur geben wird, denn man spürt eine gewisse Bewegung“.
Tatsächlich gibt es eine starke Strömung in den Reihen der Partei, um Susana Díaz, die Regionalpräsidentin von Andalusien, als einzige Kandidatin zu präsentieren, und den Kongress in einem Klima der Einheit abzuhalten. Fernández wollte sich dazu nicht äußern und auch nicht zu der Frage, ob das Amt der Regionalpräsidentin mit dem der Generalsekretärin kompatibel sein würde.
Nach einem möglichen Datum für den Kongress befragt, erklärte Javier Fernández, der würde auf jeden Fall erst nach dem Dreikönigstag stattfinden.
Er wollte sich auch nicht zu der Ankündigung äußern, dass Pedro Sánchez an verschiedenen Punkten des Landes Kundgebungen geplant hat.
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