Fällarbeiten werden 2,7 Mio. Euro kosten


© Moisés Pérez

In den Wäldern von La Orotava und Los Realejos sollen rund 100.000 Kiefern gefällt werden

Das Unwetter, das am 29. November 2010 mit starkem Sturm und Regen über die Inseln hinwegfegte hinterließ in den Wäldern von La Orotava und Los Realejos schwere Schäden.

Viele Bäume bzw. Kiefern wurden von der Wucht der Windböen umgerissen, entwurzelt oder so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie umzustürzen drohten und gefällt werden mussten. Die dringendsten Fällarbeiten wurden von Cabildo und kanarischer Regierung bereits durchgeführt.

Am 18. Januar besuchten der Inselumweltbeauftragte Wladimiro Rodríguez Brito und der Leiter des Umweltschutzamtes der kanarischen Regierung, Emilio Atiénza, in Begleitung der Bürgermeister beider Gemeinden die betroffenen Gebiete, in denen bereits Fällarbeiten durchgeführt werden.

Wie Wladimiro Rodríguez Brito bei dieser Gelegenheit feststellte, sind insgesamt 286 Hektar Forstgebiet von schweren Unwetterschäden betroffen, wovon etwa 88 Hektar bereits vom Orkan Xynthia im Februar letzten Jahres verwüstet worden waren. In diesem Gebiet müssen vermutlich an die 100.000 Kiefern gefällt werden, was Kosten in Höhe von 2,7 Millionen Euro verursachen wird. Ein öffentlicher Wettbewerb soll entscheiden, welches Holzfällunternehmen den Auftrag erhält. Man habe ausgerechnet, so Rodríguez Brito, dass bei den geschätzten Gesamtkosten und einem Holzwert von rund 1,4 Millionen Euro im Endeffekt Kosten von 1,3 Millionen Euro bleiben. Etwa 47.000 Kubikmeter Holz würden aus den verarbeiteten Baumstämmen beispielsweise für die Weiterverarbeitung zu Paletten entstehen. Bei den Bäumen, die im Zuge dieser Aktion gefällt werden sollen, handelt es sich größtenteils um Monterey-Kiefern  (Pinus radiata), eine Kiefernart, die oftmals wegen ihres schnellen Wachstums gepflanzt wird. Im Mittelmeerraum wurden Monterey-Kiefern beispielsweise nach Bränden zur schnellen Aufforstung und zum schnellen Schutz gegen Erosion gepflanzt. Das Nutzholz dieser Kiefernart ist von mittelmäßiger Qualität und wird hauptsächlich für die Herstellung von Paletten u.ä. verwendet.

Nach der Rodung der betroffenen Waldstücke in La Orotava und Los Realejos ist die Aufforstung mit Kanarischen Kiefern vorgesehen. Diese Kiefernart ist weitaus robuster, widerstandsfähiger gegen Sturm und auch Feuer. Während andere Baumarten sich nach Bränden nicht wieder erholen, haben die Kanarischen Kiefern mit ihrer dicken Borke einen guten Schutz und treiben bald wieder neu aus. Es wird aber vermutlich mehrere Jahrzehnte dauern, bis die betroffenen Zonen ihr ursprüngliches Aussehen als dicht bewaldete Flächen wiedererlangen.

Bis der Auftrag für die Fällarbeiten vergeben wird übernehmen Cabildo und Regionalregierung die dringendsten Säuberungsarbeiten, um Waldbränden vorzubeugen. Rodríguez Brito bestätigte, dass sich beide Seiten zur Finanzierung dieser Arbeiten verpflichtet haben, um die Waldstücke noch vor dem Sommer so weit zu säubern, dass im Falle eines Brandes sich das Feuer nicht ausbreiten kann.

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