Falkenberg fordert dringend Einigung im „Wasser-Krieg“


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Júcar nicht mit Donau vergleichbar

Deutlich von Sarkasmus geprägt waren die jüngsten Äußerungen von Karl Friedrich Falkenberg, Umwelt-Generaldirektor der EU-Kommission, bei seinem Besuch in Madrid.

Madrid – Es ging um die strittige Frage des Wassermanagements hinsichtlich Bewässerungsanlagen, die in Spanien dadurch erschwert werden, dass diese Systeme in verschiedene autonome Regionen übergreifen und sich die einzelnen Regionalregierungen nicht einig werden.

Falkenberg meinte in der Schlussveranstaltung einer internationalen Tagung über Trockenheit und Klimawandel, er komme gerade aus Wien, wo ein Abkommen zwischen 14 Staaten über das Wassermanagement der Donau unterzeichnet wurde. „Da wird es ja wohl möglich sein, sich innerhalb von Spanien zu einigen.“ Er forderte die spanische Regierung dringend auf, die Wasserordungspläne schnellstmöglich nach Brüssel zu senden.

Staatssekretär Josep Puxeu ließ in seiner Antwort auf diese Kritik durchblicken, dass Falkenberg die vorhandenen Probleme im sogenannten „Wasser-Krieg“ offensichtlich unterschätze: „Es ist schwieriger, zu einem Abkommen für den Júcar zu kommen, als für die Donau. Aber wir arbeiten daran.“

Der Júcar ist ein Fluss im Südosten Spaniens. Er hat eine Länge von 497,5 km und durchfließt die Provinzen Cuenca, Albacete und Valencia und mündet bei Cullera in das Mittelmeer. Im Gegensatz zu den wasserreichen Gebieten, die die Donau durchfließt, herrscht hier in weiten Teilen erhebliche Trockenheit, und keine Region möchte einer vorgelagerten Region das Recht zusprechen, von dem kostbaren Nass abzuzapfen, das dann im weiteren Verlauf des Flusses naturgemäß spärlicher fließen wird.

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