Falscher Alarm


Vermeintliche Kindesentführungen in Adeje

Innerhalb einer Woche gingen bei der Kriminalpolizei Adeje zwei Anzeigen wegen versuchter Kindesentführung ein. Im Laufe der Ermittlungen konnte jedoch Entwarnung gegeben werden, denn die Kidnapping-Versuche waren schlichtweg von den Kindern erfunden worden.

Am 15. Januar berichtete ein 14-jähriger Junge zu Hause, ein Mann sei aus seinem schwarzen Auto gestiegen und habe versucht, ihn in sein Fahrzeug zu ziehen. Er habe sich jedoch losreißen und fliehen können. Die alarmierten Eltern meldeten umgehend den Vorfall bei der Polizei.

 Fünf Tage später wurde bei der Nationalpolizei ein zweiter Entführungsversuch angezeigt. Dieses Mal hatte ein 12-Jähriger erzählt, er sei auf der Avenida El Madroñal von einem Mann, der sein Gesicht hinter einer großen Sonnenbrille versteckte, aufgefordert worden, in dessen weißen Lieferwagen zu steigen, in dem noch ein anderer Mann gesessen habe. Erschrocken sei er sofort davongerannt, jedoch nicht verfolgt worden.

Die Polizei führte ihre Ermittlungen durch und kam zu dem Schluss, dass beide Entführungsversuche der blühenden Fantasie der beiden Jungen entsprungen waren. Im ersten Fall sprach der Jugendliche selbst mit seinem Vater bei der Polizei vor und bekannte, dass es sich um eine Falschanzeige gehandelt habe. Nach mehreren Gesprächen mit Experten der Kriminalpolizei erklärte der andere Junge, von dem ersten Entführungsversuch gehört zu haben und sehr beeindruckt gewesen zu sein. Gegenüber der Polizei gestand er dann ein, dass die Männer des weißen Lieferwagens ihn gar nicht direkt angesprochen hatten. Vielmehr hätten sie sich untereinander unterhalten.

Die Nationalpolizei nahm die beiden Falschanzeigen, die ohne Konsequenzen blieben, zum Anlass, um einen allgemeinen Rat auszusprechen. Demnach sollten Internetinhalte kritisch gelesen und nicht unbesehen weiterverbreitet werden, insbesondere wenn es sich um strafbare Handlungen handele.

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