Farbexplosion im Vulkankrater


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Auf über 2.000 Metern hat die Blütezeit der prächtigen Tajinastes begonnen

Die Tajinaste wird nicht umsonst auch „Orgullo de Tenerife“ genannt. Die bis zu drei Meter hohen Blütenpyramiden sind von solch atemberaubender Schönheit und Farbintensität, dass sie zu Recht als „Stolz Teneriffas“ bezeichnet werden können.

Jetzt ist Blütezeit im Teide-Nationalpark und auf über 2.000 Metern sorgen die roten Tajinastes für eine wahre Farbexplosion in der ansonsten erd- und sandfarbenen Vulkanlandschaft.

Die rote Tajinaste (Echium wildpretii), auf Deutsch auch als Teide-Natternkopf bekannt, ist nach dem Schweizer Botaniker Hermann Wildpret (1834-1908) benannt, der die Pflanze entdeckte und als erster beschrieb. Ihm ist auch die große Pflanzenvielfalt des botanischen Gartens in Puerto de la Cruz zu verdanken, in dem er ab 1860 als Obergärtner arbeitete.

Der Teide-Natternkopf, ein Endemit der Insel Teneriffa, ist eine erstaunlich widerstandsfähige Pflanze, die im Winter wie im Sommer extremen Temperaturen problemlos standhält. Auf über 2.000 Metern schwanken die Temperaturen auch auf Teneriffa enorm und die Tajinastes trotzen im Winter den Minusgraden und im Sommer der trockenen Hitze. Von einer Verpflanzung hält diese besondere Pflanze allerdings nichts. Aber nicht nur deshalb sollten Besucher es unbedingt unterlassen, eine dieser Blütenpyramiden als Souvenir mitzunehmen; das Ausreißen jeglicher Pflanzen innerhalb des Nationalparks steht unter Strafe, ebenso wie das Mitnehmen von Gestein.

Aus den Tajinastes wird übrigens auch ein im Geschmack zarter und cremiger Blütenhonig gewonnen, der in der Gastronomie dafür bekannt ist, Gerichte zu verfeinern, ohne das Aroma zu sehr zu verändern.

Unzählige Exemplare dieser besonderen Pflanze, ein Wahrzeichen der Insel Teneriffa, sind am Rande der schroffen Lavafelder jetzt in voller Blüte zu bewundern. Ein Ausflug in die einzigartige Natur des Teide-Nationalparks ist während dieser Zeit unbedingt zu empfehlen. Die Aussichtspunkte Tabornal Negro, Los Azulejos und Llano de Ucanca bieten herrliche Ausblicke auf dieses Farbwunder der Natur. Auch entlang des Wanderwegs Siete Cañadas (ca. 16 Kilometer) bietet sich immer wieder Gelegenheit, die Tajinastes aus der Nähe zu bewundern.

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