Gezielte Beweidung soll Brandschneisen freihalten helfen
Gran Canaria – Das Cabildo von Gran Canaria investiert eine Million Euro in fünf Aktionen zur Vorbeugung von Waldbränden. Bei einer davon kommen Schafe zum Einsatz. Aus den Mitteln dieses Programms werden die Hirten dafür bezahlt, dass sie mit ihren Schafherden in für die Brandprävention strategisch wichtigen Zonen die brennbare Vegetation reduzieren, und die Anschaffung von 70 GPS-Geräten zur Überwachung der Tiere sowie Zäune zum Schutz von Schonungen, die der Aufforstung dienen, finanziert.
Die Aktion ergänzt weitere ähnliche Maßnahmen, die auf rund 4.600 verwilderten privaten Fincas durchgeführt werden. Dies ist besonders wichtig, da bei den letzten Wald- und Geländebränden das massenhaft auf diesen Fincas angesammelte trockene Pflanzenmaterial der Ausbreitung des Feuers Vorschub leistete.
Die Inselverwaltung hat 50 Hirten, die zusammen 7.000 Tiere besitzen, autorisiert, diese auf rund 3.500 Hektar öffentlicher Flächen in den waldbrandgefährdeten Gebieten grasen zu lassen. Hinzu kommen 2.000 Hektar privater Ländereien in diesen Zonen. Die „Feuerwehrschafe“ sollen so auf insgesamt 5.000 Hektar Gelände zum Einsatz kommen, in welchem es sonst im Brandfall kaum möglich ist, das Feuer unter Kontrolle zu bringen, und dort die Dichte der Vegetation verringern.
Schon 2018 unterschrieben die Hirten und die Inselverwaltung eine Übereinkunft über eine Zusammenarbeit in der Waldbrandprävention. Für diesen Dienst an der Umwelt erhalten die Hirten ein Entgelt von 40 bis 180 Euro pro Hektar, je nach Entfernung, der Art der Vegetation und der strategischen Bedeutung des Gebiets.
Landschaftsmosaik
Das Cabildo sieht langfristig die Wiederherstellung einer mosaikartig gegliederten Landschaft, in der Felder, Weiden, Waldstücke und Dörfer eine lebendige und dynamische Gemeinschaft bilden, als die beste Landschaftspflege und den besten Schutz vor Waldbränden an. Deshalb appelliert es an die Bürger, Produkte von der Insel zu konsumieren. Darüber hinaus sind die Einwohner aufgerufen, im Mai letzte Vorkehrungen zur Vorbeugung von Waldbränden zu treffen. Zu den Maßnahmen, welche die Landbevölkerung ergreifen soll, gehört es, einen 15 Meter breiten Streifen um Wohnhäuser und andere Bauten herum von trockener Vegetation und Gestrüpp freizuhalten. Die Landwirte sollen ihre Felder von Ernteresten säubern. Es ist gestattet, diese, nach Voranmeldung und außerhalb der Waldbrandsaison (1.7. bis 30.9.) zu verbrennen. Besondere Vorsicht ist beim Einsatz von Schweißgeräten und Schleifwerkzeugen sowie in geringerem Maße auch Motorsägen und -sensen geboten. Sie können Funken erzeugen und dürfen deshalb an heißen Tagen nicht eingesetzt wer- den und auch sonst nur in einer von brennbarem Material gesäuberten Umgebung.