Foro Asturias hat Parteigründer und Ex-Minister der PP wegen Unregelmäßigkeiten verklagt

Francisco Álvarez Cascos Foto: efe

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Angezeigt von der eigenen Partei

Er war Vizepräsident unter José María Aznar und bekleidete verschiedene Ministerposten in dessen Regierungen. 2011 gründete er eine eigene Partei unter dem Namen Foro Asturias in seiner Heimat Asturien. Er konnte eine große Zahl von Anhängern gewinnen und dort auch zeitweise die Regierung übernehmen. Doch jetzt kam der tiefe Fall des Francisco Álvarez Cascos: Seine eigene Partei hat ihn wegen seines Umgangs mit den Finanzen angezeigt, die er offenbar ungeniert für seine privaten Zwecke benutzt hat. Ein neutrales Buchprüfungsunternehmen hat unglaubliche Zahlungen für ihn und seine Familie festgestellt. Das hat die Partei veranlasst, unter anderem Strafantrag wegen Veruntreuung zu stellen. Da es bei Foro Asturias offenbar keinen Schatzmeister gab, der die Ausgaben kontrollierte, konnte sich der Präsident, der von 2012 bis 2014 sage und schreibe 457.276 Euro Gehalt, 33.076 Euro Sozialabgaben sowie 81.946 Euro an Diäten gekostet hat, ungeniert bedienen. Er hat die Partei nach vorsichtigen Schätzungen 1,8 Millionen Euro gekostet. So hat er sich selbst Darlehen aus der Parteikasse gewährt, nicht existierende Verträge unterschrieben und private Anschaffungen, wie Videospiele für seine Söhne, Mieten an seine Familie, Autoreparaturen für seine Frau, Hotelrechnungen seines Vaters etc. auf Kosten der Partei abgerechnet. Cascos selbst bezeichnet die Klage als eine Kampagne in Stile Goebbels, um ihn zu beseitigen. Foro Asturias verfügt heute nur noch über zwei Abgeordnete im Regionalparlament.

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