Forscher von IAC und UPC „wiegen“ ungewöhnlich schweren Neutronenstern


Illustration des ungewöhnlich schweren Neutronensterns (rechts unten im Bild) und seines sonnenähnlichen Begleit­sterns mit der Bezeichnung PSR J2215+5135 Foto: GABRIEL PEREZ SMM IAC

Mehrere Teleskope des Observatoriums auf dem Roque de Los Muchachos und dem Teide waren an den Messungen beteiligt

Kanarische Inseln/Barcelona – Unter Anwendung einer neuartigen Methode haben Forscher des Kanarischen Astrophysikalischen Instituts IAC und der Astronomie- und Astrophysikgruppe der Polytechnischen Universität Kataloniens UPC eines der „massereichsten“ Exemplare unter den bisher bekannten Neutronensternen untersucht und „gewogen“. Mit Hilfe von Daten, die verschiedene auf den Kanaren stationierte Teleskope geliefert haben, berechneten sie die Masse des Sterns, die 2,3 Sonnenmassen entspricht. Die beteiligten Teleskope sind das Gran Telescopio Canarias (GTC) – das größte optische und Infrarot-Teleskop der Welt –, das William Herschel Telescope (WHT) und die Isaac Newton Telescope Group (ING) auf dem Roque de Los Muchachos auf La Palma sowie das IAC-80 Telescope des Teide-Observatoriums auf Teneriffa.

Der Neutronenstern ist Teil eines Doppelsystems, das 2011 entdeckt wurde und PSR J2215+5135 heißt. Darin kreisen der Pulsar und ein sonnenähnlicher Begleitstern umeinander. Je größer die Masse des Ersteren, um so schneller bewegt sich der andere auf seiner Bahn. Die neue Methode nutzt die Spektrallinien von Wasserstoff und Magnesium, um die Geschwindigkeit des Sterns zu messen und so auf die Masse des Neutronensterns zu schließen. Die Studie mit dem Namen „Peering into the dark side: magnesium lines establish a massive neutron star in PSR J2215+5135” ist im „The Astrophysical Journal“ veröffentlicht worden.

Neutronensterne, auch Pulsare genannt, sind die Überreste von Sternen, die das Ende ihrer Entwicklung erreicht haben. Sie entstehen aus dem „Tod“ eines Sterns von 10 bis 30 Sonnenmassen. Trotz ihrer geringen Größe von nur etwa 20 Kilometern Durchmesser haben sie eine größere Masse als die Sonne, weisen also eine extrem hohe Dichte auf.

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