Gala zum 100. Geburtstag Manriques


Fotos: Bara Bara Comunicación

Hommage an den genialen Künstler

Lanzarote – Am 24. April wäre César Manrique 100 Jahre alt geworden. Auf seiner Heimatinsel Lanzarote wurde dieser Jahrestag seiner Geburt mit einem umfangreichen Programm begangen, das unter anderem Ausstellungen über sein künstlerisches Schaffen und Konzerte beinhaltete.

Am 24. April fand zur Eröffnung der Veranstaltungsreihe eine feierliche Gala im Konzertsaal der vulkanischen Höhle in Los Jameos del Agua statt, zu der zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft der Inseln kamen. Die Gala wurde auch live vom kanarischen Fernsehsender Televisión Canaria übertragen.

„An einem traurigen Tag im September 1992 erlosch ein Vulkan auf Lanzarote. César Manrique kam bei einem absurden Autounfall ums Leben, und es schien, als würden die Kanarischen Inseln für einen Moment die Luft anhalten. Danach haben wir gelernt, ohne César zu leben, auf Lanzarote und auf den Kanaren, denn, in gewisser Weise, war und ist César zu stark, um zu verschwinden“, so begann der kanarische Regierungspräsident Fernando Clavijo seine Rede vor den anwesenden Gästen. Er betonte darin mehrmals, wie wichtig der Einfluss Manriques auf die Gestaltung und Entwicklung der Insel, sowie für die Bewahrung ihrer natürlichen Schönheit war und ist. „Diese außerordentliche Landschaft, so wunderschön wie spröde, trägt, wie es seit langer Zeit heißt, drei Unterschriften: Die ihrer Bauern, die ihrer Fischer und die von César Manrique, engagierter conejero (*) und universeller Künstler“, fuhr Clavijo fort.

Auch Cabildo-Präsident Pedro San Ginés hielt eine Laudatio auf César Manrique, in der er betonte, wie wichtig der Künstler und Landschaftsarchitekt für die Menschen und den Fortschritt auf Lanzarote war, und doch stets durch den Kampf und die ständigen Anstrengungen um eine Verbesserung geprägt gewesen sei.

Cabildo-Präsident San Ginés überreichte dem Neffen von César Manrique, Eduardo Manrique, der ebenfalls Künstler ist, eine Replik des Monumento al Campesino, ein 15 Meter hohes Denkmal, das sein Onkel zu Ehren der Bauern von Lanzarote erschuf und das beim Museum Casa-Museo del Campesino, verschiedenen Handwerksberufen der Inselbewohner gewidmet, zu besichtigen ist. Fotos: Bara Bara Comunicación

San Ginés erinnerte auch an die Bedeutung der Freundschaft von César Manrique und dem ehemaligen Cabildo-Präsidenten José Ramírez Cerdá (1919-1987), deren Verständigung Lanzarote viel zu verdanken hat.

Bei der zum Teil emotionsgeladenen Gala traten verschiedene Musiker auf. Bilder und Videos von Manrique wurden auf eine Leinwand projiziert.

Am 5. Mai wurde der Hauptteil der Feierlichkeiten des Jubiläums 100 Jahre Manrique mit einem Konzert der Folkloregruppen Los Sabandeños und Los Gofiones abgeschlossen. Mehrere Ausstellungen, die dem genialen Künstler gewidmet sind, können noch bis Juni bzw. September auf Gran Canaria und Lanzarote besucht werden.

(*) Die Einwohner von Lanzarote werden auch conejeros genannt. Die Bezeichnung leitet sich von conejo, dem spanischen Wort für Kaninchen, ab, denn früher gab es auf der Insel viele Kaninchen.

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