Das berühmteste Massengrab des Bürgerkrieges ist leer
Am 18. oder am 19. August 1936 wurde Federico García Lorca, der berühmte spanische Dichter, angeblich zusammen mit vier anderen Gefangenen bei Alfacar in Andalusien von den Faschisten erschossen und vor Ort begraben.
Alfacar – Das behaupteten Augenzeugen, vor allem Manuel Castilla, genannt „Manolo der Kommunist“. Seither wurde das vermeintliche Grab zur Gedenkstätte der Verehrer Lorcas. Im Oktober 2008 ordnete Richter Baltasar Garzón die Exhumierung der dort Verscharrten an, um sie in geweihter Erde zu bestatten. Die Familie von García Lorca widersetzte sich der Anordnung und wollte den Dichter weiterhin dort ruhen lassen (das Wochenblatt berichtete). Man einigte sich schließlich darauf, dem Wunsch der Familie zu entsprechen, die jedoch im Gegenzug einer Grabung und möglichen Identifizierung zustimmte.
Experten der Universität Granada analysierten das Erdreich mit Georadar
Nachdem Archäologen das gesamte Gelände mit Georadar abgesucht hatten, lokalisierten sie sechs mögliche Erdbewegungen. Zwei Monate lang wurde gründlich gegraben und gesiebt, gefunden wurde jedoch nicht der geringste Hinweis auf menschliche Reste. „Es ist kein einziger Knochen, keine Kleidung, keine Patronenhülse aufgetaucht“, meinte die andalusische Justizministerin Begoña Álvarez. „Es gibt wissenschaftliche Beweise, dass in dieser Gegend niemals jemand begraben wurde.“
Die Enttäuschung ist nun groß, und man rätselt darüber, wie es zu der Fehlinformation kommen konnte, die allerdings lediglich auf mündlichen Überlieferungen beruht. Nun wird über mögliche andere Bestattungsorte diskutiert, aber auch die These, Lorca habe überlebt und in einem Kloster Zuflucht gefunden, hat neue Nahrung gefunden.
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