In zahlreichen Stadtteilen wurde ein überhöhter Bor-Gehalt festgestellt
Seit dem 17. April gilt in Gran Canarias Hauptstadt Las Palmas wegen erhöhtem Bor-Gehalt ein Leitungswassertrinkverbot. Bis auf Weiteres dürfe das Leitungswasser nur noch zum Duschen, Geschirrspülen oder dem Betreiben der Waschmaschine benutzt werden, teilten das Wasserunternehmen Emalsa und die städtische Gesundheitsbehörde mit.
Nach spanischer Gesetzgebung ist ein maximaler Bor-Gehalt im Trinkwasser von 1 mg pro Liter erlaubt. In zahlreichen Stadtteilen Las Palmas’ wurden in den letzten Wochen jedoch Werte von zwischen 1,1 und 1,3 mg pro Liter gemessen. Bor ist ein nicht-metallisches chemisches Element, das in der Natur vorkommt, z.B. im Meerwasser und in den Gesteinsschichten der Erdkruste. Vergiftungsfälle bei Menschen sind nur selten und nach Aufnahme sehr großer Mengen von Bor-Verbindungen beobachtet worden.
Im Fall Las Palmas de Gran Canaria ist der erhöhte Bor-Gehalt auf einen Fehler zurückzuführen, der in der Entsalzungsanlage aufgetreten ist, aus der das Leitungswasser für die Versorgung der Stadt gewonnen wird. Nach offiziellen Angaben kann es bis zu drei Monate dauern, bis der Fehler behoben ist. Konkret von dem Verbot betroffen sind die Stadteile Arenales, Guanarteme, La Minilla, Santa Catalina, Las Canteras, La Isleta, Puerto de La Luz, Tafira, Montañeta, Los Hoyos, Marzagán, Vegueta, San Cristóbal, El Batán, San Roque, Triana und Miller.
Die kanarische Verbrauchervereinigung hat wegen Gesundheitsgefährdung Anzeige gegen Emalsa und die Stadtverwaltung erstattet. Darin wird unter anderem beanstandet, dass mit der Warnung viel zu lange gewartet worden sei.
Emalsa hat ein Info-Telefon eingerichtet (902 36 17 40), über welches Betroffene (auf spanisch) mögliche Fragen klären können.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]