Gemeinde La Orotava beschließt 5,1 Millionen Euro Sonderkredit


„Die finanzielle Lage ist beunruhigend, aber nur vorübergehend“

Gegen die Stimmen aller übrigen im Stadtrat vertretenen Parteien beschlossen die Stadtväter von La Orotava, wo die Kanarische Koalition CC über die absolute Mehrheit verfügt, einen außerordentlichen Kredit in Höhe von 5,1 Millionen Euro, der höchste Kredit dieser Art in der Geschichte der Stadt.

Damit sollen die insgesamt 750 offenen Rechnungen von Lieferanten und Dienstleistungsfirmen bezahlt werden, denen die Gemeinde mehrere Millionen Euro schuldet.

Vor Beginn der Abstimmung hatte der Stadtsekretär den CC-Stadtverordneten die Warnung des Buchprüfers übermittelt, der eine solche Vorgehensweise für ungesetzlich hält, die eine Strafverfolgung nach sich ziehen könne.

Stadtkämmerer Juan Dóniz eröffnete die Debatte über den umstrittenen Kredit, den er für unumgänglich hält, weil die Stadt in den Jahren 2004 bis 2007 eine große Schuldensumme angehäuft hat. Die Oppositionsparteien gaben sich mit seinen Erklärungen nicht zufrieden und bemängelten, dass derartige „außergewöhnliche“ Maßnahmen immer mehr zur Gewohnheit werden. Die Wirtschaftslage der Gemeinde sei zwar beunruhigend doch sei das nur ein vorübergehender Zustand, der sich in ein oder zwei Jahren ausgeglichen habe, beruhigte Dóniz seine Parteifreunde. Die schlugen dann auch alle Warnungen in den Wind, und genehmigten die Kreditaufnahme.

Vor der Abstimmung verreist

Nachdem die Sprecher der vertretenen Fraktionen ihre Meinung dargelegt hatten, bemühte sich Dóniz um eine kurze Stellungnahme. Dann verließ er eilig den Sitzungssaal um noch einen Flug zu erreichen, bevor die Abstimmung durchgeführt wurde.

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